Welche Arten einer Google Penalty (Abstrafung) gibt es und wo liegen die Unterschiede?

Eine Penalty (zu deutsch Strafe, Abstrafung oder Sanktion) ist eine Maßnahme von Google, um Websites zu bestrafen, die gegen die Richtlinien für Webmaster (Google Webmaster Guidelines) verstoßen.

Eine Penalty kann unterschiedlich starke Auswirkungen auf eine Website haben. So unterscheidet man zwischen Abstrafungen auf Keyword-, URL- oder Verzeichnis-Ebene sowie einer seitenübergreifenden (auch domainweiten oder sitewide genannten) Penalty. Der Ausschluss einer Website aus dem Google-Index, Delisting genannt, kann ebenfalls eine Abstrafungs-Maßnahme sein.

Des Weiteren unterscheidet man zwischen einer algorithmischen Penalty und einer manuellen Penalty.

Für Abstrafungen (Penalties) durch Google gilt demnach:

Penalty-Level

  • Keyword-Ebene
  • URL- oder Verzeichnis-Ebene
  • Hostnamen-Ebene (Subdomain)
  • Domainweit (seitenübergreifend); kompletter Domainname
  • Delisting (De-Indexierung)

Art der Penalty

  • algorithmisch bedingte/verhängte Abstrafung
  • manuell ergriffene Sanktion

Die unterschiedlichen Auswirkungen einer Abstrafung (Penalty-Level) durch Google

Eine Penalty auf Keyword-Ebene bedeutet, dass gezielt ein oder mehrere (wenige) Keywords einer betroffenen Domain an Rankingpositionen verlieren. Alle anderen Keywords bleiben von dieser Penalty unberührt.

Folgend ein exemplarisches Beispiel für eine Keyword-Penalty. Bei der abgestraften Domain verschlechterte sich die Rankingposition des Keywords „prepaid vergleich“ massiv. Zu den Zeitpunkten, an denen der Graph unterbrochen wird, rankte die Webseite nicht mehr in den Top-100.

Der Keyword Ranking Verlauf einer vom Google Panda Update betroffenen Domain.

Bei einer Penalty auf URL- oder Verzeichnis-Ebene hingegen verschlechtern sich nahezu alle Rankingpositionen einer betroffenen URL oder eines Verzeichnis massiv.

Eine seitenübergreifende Penalty hat zur Folge, dass eine Vielzahl von Keywords der gesamten Domain massiv an Rankingpositionen verliert.

Exemplarisch veranschaulicht anhand folgender Rankingverschlechterung einer gesamten Domain:

Keyword-Tabelle mit verschlechterten Rankings in der SISTRIX Toolbox.

Wird ein sogenanntes Delisting, also ein Ausschluss einer Domain aus dem Google-Index, als Penalty verhängt, können grundsätzlich keine Inhalte der abgestraften Website mehr über die Google-Suche gefunden werden. Eine Suche mit dem site:-Operator und dem Domainnamen ergibt in diesem Falle keinen einzigen Treffer:

Ein Delisting führt zu einer Nicht-Auffindbarkeit aller Inhalte der abgestraften Domain

Bildquelle: http://searchengineland.com/iacquire-banned-from-google-after-link-buying-allegations-122414

Was ist unter einer algorithmischen Penalty zu verstehen?

Unter einer algorithmischen Penalty ist eine durch einen Google Algorithmus automatisiert vergebene Sanktion zu verstehen. Algorithmen wie das Google Panda Update oder das Google Penguin Update fungieren als Filter um, entsprechend ihrer zugrunde liegenden Metriken, Websites auf bestimmte Eigenschaften zu überprüfen und bei einem Verstoß oder Nichterfüllen jener Eigenschaft die Website abzuwerten.

Wird eine Website von einer algorithmischen Penalty getroffen, so bricht die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit der durch den Filter erfassten Domain schlagartig und in erheblichem Umfang ein.

Der Sichtbarkeitsverlauf einer vom Google Panda Update betroffenen Domain mit aktivierten Ereignis-Pin. Zum Zeitpunkt des globalen Ausspielens des Panda-Algorithmus verliert die Domain mehr als 50 Prozent ihrer Sichtbarkeit.

Ob eine Domain möglicherweise in einen Filter geraten ist und aufgrund dessen mit einer algorithmischen Penalty belegt wurde, lässt sich mittels dem Sichtbarkeitsindex in der SISTRIX Toolbox für jede Domain mit aktivierten Ereignis-Pins identifizieren.

Was ist unter einer manuellen Penalty zu verstehen?

Unter einer manuellen Penalty – von Google selbst manuelle Maßnahme genannt – ist das aktive Eingreifen eines Google-Mitarbeiters aus dem Search-Quality- oder Webspam-Team zu verstehen. Google-Mitarbeiter unterziehen Websites einer manuellen Prüfung, wenn diese unter dem Verdacht stehen, gegen die Google Webmaster Guidelines zu verstoßen.

Folgende sieben Fälle können einen Grund für ein manuelles Eingreifen und das Verhängen einer Sanktion durch einen Google-Mitarbeiter sein:

  • Durch User/Benutzer generierter Spam (User-generated spam)
  • Versteckte Texte und/oder Keyword-Spamming (Hidden text and/or keyword stuffing)
  • Reiner Spam (Pure spam)
  • Dünne/oberflächliche Inhalte von geringem oder gar keinem Wert für den User (Thin content with little or no added value)
  • Unnatürliche Backlinks (Unnatural Links to site)
  • Unnatürliche Links von deiner Website zu einer anderen (Unnatural links from your site)
  • Unnatürliche Backlinks – seitenübergreifende Auswirkung (Unnatural Links to site – impacts links)

Um eine Website einer manuellen Überprüfung zu unterziehen, nutzt Google u. a. die Daten aus den von Usern eingereichten Spam-Reports. (https://developers.google.com/search/docs/advanced/guidelines/report-spam?hl=de)

Wurde eine Website manuell von Google abgestraft, wird dies dem betreffenden Webmaster in der Google Search Console unter dem Punkt „Manuelle Maßnahmen” mitgeteilt:

Auszug aus der Google Search Console im Menüpunkt "Manuelle Maßnahmen" für eine Domain bei der keine Probleme erkannt wurden.

Je nach Umfang und Gewichtung des Verstoßes wird für die manuell gesetzte Penalty ein Zeitraum definiert, in dem die Website einer Abstrafung unterliegt.

Was sagt Google?

Wir ergreifen manuelle Maßnahmen, um Spam zu entfernen. Immer dann, wenn gegen unsere Qualitätsrichtlinien zu Webspam verstoßen wird. Wichtig ist, dass ihr keine irreführenden, manipulativen oder schädliche Verfahren einsetzt, mit denen ihr Suchmaschinen austrickst, um das Ranking zu verbessern

Quelle: Matt Cutts

Weitere Informationen zu diesem Thema:

Google

SISTRIX

31.03.2021