Das Märchen von der Themenrelevanz

Wenn man eines der vielen Blogpostings zum Thema Linkbewertung ließt oder einen der mittlerweile zahlreich vorhandenen „Experten“, die zu allem ihre fundierte Forenmeinung haben, fragt, was eigentlich das wichtigste bei Links sei, so wird man sehr häufig eins hören: Themenrelevanz. Eine schöne, runde und konsensfähige Meinung, gegen die kaum jemand was sagen kann. Hört sich ja alles auch nur zu logisch an – Links von Seiten, mit dem gleichen oder einem ähnlichen Thema sollten deutlich wichtiger sein als solche von komplett themenfremden Seiten.

Das einzige Problem an der Sache ist, dass die derzeitigen Google-SERPs so nicht funktionieren. Über die Gründe, wieso Google dies noch nicht implementiert hat, mag man rätseln. Vielleicht ist die Semantik, die für die Bestimmung des Themas einer Seite notwendig ist, noch nicht weit genug entwickelt oder für die vielen Milliarden Webseiten im Googleindex einfach zu langsam, vielleicht gefällt Google die Qualität des derzeitigen Indexes aber auch so gut, dass sie mit Neuerungen lieber warten, bis Yahoo oder Microsoft den Abstand etwas verkürzt hat.

Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Themenrelevanz bei den Verlinkungen wird in Zukunft wichtig sein und wer heute für zukünftige Projekte nicht auf themennahe Links achtet, investiert seine Zeit ungeschickt – im derzeitigen Ranking kann ich allerdings noch keine signifikanten Auswirkungen davon erkennen. Noch nicht wirklich überzeugt? Guckt euch doch mal die Backlinks der ersten zehn Seiten zum Keyword „Suchmaschinenoptimierung“ oder einem beliebigen anderen, stark umkämpften, kommerziellen Thema an – würden diese Seiten wirklich dort stehen, wenn die Themenrelevanz zwischen Linkgeber und verlinkter Seite wichtig wäre?

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