IndexWatch: Verlierer 2010

Gestern ging es im jährlichen IndexWatch um die Gewinner des letzten Jahres, heute soll es um die Absteiger bei Google gehen. Wie auch gestern basieren die Daten auf dem Sichtbarkeitsindex von Anfang und Ende des letzten Jahres. Domain-Umzüge habe ich, sofern sie nicht besonders interessant sind, aus der Liste rausgelassen; auch kommen die zahlreichen Torrent- und Download-Seiten, die Google entfernt hat, nicht vor. Ein paar Gemeinsamkeiten und Auffälligkeiten aus der Liste:

Google geht weiter gegen bruchstückhafte und zusammengescrapte Inhalte vor. Das kann man sehr gut am deutlichen Abstieg der zahlreichen Social-Bookmark-Services im letzten Jahr erkennen: Folkd.com, Mister-Wong.de, Oneview und Linkarena zählen zu den Top-Verlierern. Schaut man sich die Sichtbarkeitswerte, die diese Domain vorher hatten an, wird deutlich, wie stark Google hier in den SERPs aufgeräumt hat. Auch sollten alle, die diese Dienste bislang noch als „Linkbuilding“ verkauft haben, sich überlegen, ob das Signal von Google deutlich genug war, das in Zukunft zu lassen.

Spreadshirt und Tomshardware sind zwei Beispiele dafür, dass Umzüge auf eine andere Domain nicht unbedingt erfolgreich sein müssen. Die Hardwareseite ist mit dem deutschsprachigen Inhalt von der Com-Domain auf die De-Domain umgezogen- die Sichtbarkeit der alten Seite haben sie aber bislang noch nicht wieder erreichen können. Noch etwas deutlicher wird das bei Spreadshirt: hier ging es von der Net-Domain auf De- und Com-Domain. Doch auch zusammengezählt sind die neuen Domains deutlich weniger sichtbar als der Inhalt zuvor auf der Net-Domain.

Dieses Jahr sind überraschend viele offizielle Domains unter den Verlierern zu finden: das Auswärtige Amt hat es geschafft, 93% an Sichtbarkeit in nur wenigen Wochen zu verlieren. Hat die Domain Anfang 2010 noch zu nahezu jedem Ländernamen mit den entsprechenden Reiseinformationen zu ranken, sind diese Seiten jetzt für Google nicht mehr zu finden. Auch das Verkehrsministerium hat mit einem Relaunch etliche interessante Rankings verloren oder ist zumindest deutlich weiter hinten zu finden. Was das Auswärtige Amt sich allerdings derzeit dabei denkt, die tolle Domain „deutschland.de“ auf eine Diplo.de-Subdomain weiterzuleiten und dort offenbar einen HTML-Kurs für Einsteiger abzuhalten, erschließt sich mir nicht so ganz.

Ähnliche Beiträge