Alle haben auf Google Panda 4.0 gewartet. Aber was dann passierte … wow!

Heftig: seit Mittwoch hält Google die SEO-Branche ordentlich auf Trapp – die umfangreichsten Ranking-Veränderungen seit langer Zeit fanden konzentriert in den letzten Tagen statt. Im Gegensatz zu den letzten größeren Updates hat Google den Schwierigkeitsgrad erhöht. Wieso das so ist und welche ersten Rückschlüsse sich bereits ziehen lassen, möchte ich in diesem Blogposting erläutern.

Drei Updates in wenigen Tagen
Die Ranking-Verschiebungen der letzten Tage lassen sich in meinen Augen nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen, sondern es hat mindestens drei, voneinander unabhängige Updates gegeben. Den breitesten Einfluss mit Effekten auf die meisten unterschiedlichen Domains hat dabei sicherlich die vierte Version des Panda-Algorithmus von Mittwoch. Wie schon zuvor versucht Google mit dem Panda-Update die Qualität von Inhalten in den SERPs zu verbessern. Galt die erste Version noch klassischen Content-Farmen wie Ehow.com, hat Google den Algorithmus kontinuierlich ausgeweitet und war deswegen in die Kritik geraten. Version 4.0 soll nun helfen, die Auswirkungen genauer und gradueller auszusteuern.

Payday Loan 2.0, das zweite Update, wurde am letzten Wochenende in die freie Wildbahn entlassen. Ziel sind Keywords, die Ziel von Spam sind und bei denen es um nennenswerte Geldbeträge geht – daher auch der Name „Payday Loan“. Von diesem Update sind deutlich weniger Domains und Keywords betroffen. Auch geht es hauptsächlich um Märkte, die noch nicht so stark im Fokus von Google-Spamwächtern sind wie die USA oder auch Deutschland. Zusätzlich vermute ich, dass Google mit dieser Algorithmus-Anpassung insbesondere illegale SEO-Methoden wie Links von gehackten WordPress-Blogs bekämpft.

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Die dritte Ursache ist kein Update im engeren Sinne, sondern scheint mir durch manuelle Eingriffe von Google erklärbar zu sein. Bei Ebay.de (und weiteren Länderdomains von Ebay) hat Google ein sehr starkes Verzeichnis nahezu vollständig aus dem Ranking herausgenommen. Eingriffe dieser Art habe ich bislang nur als Auswirkung von manuellen Aktionen gesehen – der Algorithmus ist vorsichtiger. Aber auch der Absturz sowie die Rückkehr von Bwin.com und thematisch ähnlichen Seiten scheint keine algorithmische Ursache zu haben.

Das richtige Update identifizieren
Verlieren die Domain oder große Teilbereiche wie Hostnamen/Verzeichnisse innerhalb eines Tages ihre Sichtbarkeit, so ist ein manuelle Eingriff die wahrscheinlichste Ursache. Hier spricht man dann allerdings von einer Penalty und nicht von einem Algorithmus-Update. Dieser Fall tritt in der Gesamtbetrachtung aller Rankingveränderungen selten auf und wird bei den wenigsten Fällen die Ursache sein.

Die Unterscheidung zwischen Payday-Loan- und Panda-Update ist da schon etwas schwieriger: bei beiden Updaten handelt es sich um Algorithmus-Veränderungen, die eine Verbesserung der SERP-Qualität zum Ziel haben. Für eine zweifelsfreie Identifizierung sind tägliche Ranking- und Sichtbarkeitsdaten, wie wir sie im SISTRIX Optimizer anbieten, hilfreich: das Payday-Loan-Update lief während des Wochenendes, Panda wurde Mittwoch eingespielt.

Aber auch ohne diese Daten gibt es wichtige Hinweise auf das betreffende Update. Dreht sich das Thema einer Seite um sehr lukrative und sehr umkämpfte „Money-Keywords“, für deren Optimierung nicht nur die Google-Richtlinien, sondern auch gesetzliche Grenzen überschritten werden? Dann sollte das Payday-Loan-Update näher in Betracht gezogen werden. In den allermeisten Fällen dieser Woche wird allerdings Panda 4.0 die Ursache für Rankingveränderungen sein. Daher beziehen sich die folgenden Beobachtungen auch auf Seiten, die von Panda 4.0 betroffen sind:

Themenseiten sind in Bewegung
Auffällig ist, dass viele Themenseiten der großen Zeitungen an Sichtbarkeit in Google verloren haben – zwar nicht massiv aber doch ging es für diese Seitentypen von spiegel.de, zeit.de, sueddeutsche.de und welt.de zeitgleich nach unten. Es gibt aber auch Ausnahmen: so hat der entsprechende Bereich von bild.de durch das Panda-Update nicht verloren.

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Auch Downloadseiten reagieren auf Panda 4.0
Ebenfalls gibt es sichtbare Veränderungen bei Downloadseiten. So geht es für den Platzhirsch Softonic.de mit einem Verzeichnis ein gutes Stück nach unten aber auch der Apple ITunes-Store muss Federn lassen. Auf der anderen Seite gewinnt das Download-Verzeichnis von computerbild.de dazu.

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Viele betroffene Domains haben Panda-Erfahrung
Bei vielen Domains, die durch Panda gewonnen oder verloren haben, gab es in der Vergangenheit bereits Reaktionen auf Panda-Updates. Deutlich lässt sich das bei Geschenke.de beobachten – bei ersten internationalen Panda-Update hat die Domain massiv an Sichtbarkeit verloren und konnte jetzt, durch Panda 4.0 immerhin den deutlichen Abwärtstrend stoppen. So einen Verlauf sieht man bei zahlreichen Domains.

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Redaktionelle Inhalte gehören zu den Gewinnern
Häufig ist zu sehen, dass Verzeichnisse oder Domains mit umfangreichen redaktionellen Inhalten zu den Gewinnern des Updates gehören. Zwar sind die Ausschläge nach oben begrenzt aber doch messbar. Google scheint seinem Ziel, (gute) Inhalte zu erkennen und besser zu ranken also ein Stück näher zu kommen.

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