Der Wettbewerb in den SERPs steigt und ist in Deutschland am härtesten

Wer in mehr als einem Land SEO betreibt wird schnell merken, dass der Sichtbarkeitsindex des einen Landes nicht mit dem Sichtbarkeitsindex anderer Länder vergleichbar ist. Einer der Gründe dafür ist, dass in jedem Land eine unterschiedliche Anzahl an Domains um Platzierungen bemüht ist. Anfang 2011 war Johannes so freundlich und hat uns aus den Toolbox Daten interessante Vergleiche zwischen den fünf Ländern, die als erstes der Toolbox hinzugefügt wurden, aufgezeigt.

Kürzlich hat TRG den Online Business Summit in Hamburg veranstaltet, zu dem ich einen Vortrag zu „Internationalem Linkmarketing“ beitragen durfte. Das war eine hervorragende Gelegenheit um freundlich nach einer frischen und um die neuen Länder erweiterten Version der oben genannten Daten zu bitten. Diese darf ich hier nun vorstellen.

Ich habe die Farben der Balken und die Reihenfolge analog zu den o.g. Daten von vor 1,5 Jahren festgelegt. Analysiert werden die Anzahl der Domains in den Top 100, die Anzahl Keywords pro Domains sowie die Anzahl der Domains in den Top 10. Wir tasten uns langsam voran und beginnen mit der Anzahl der Domains in den Top 100 – die Kennzahl mit der weichsten Aussagekraft. Wenn wir die neuen Daten mit den alten vergleichen, finden sich schon bei der Betrachtung dieser Zahlen (Ergebnisse der SERPs von 1 Million Keywords) spannende Erkenntnisse.

Anzahl Domains in den Top 100 in Mio. Nach Ländern
Der Wettbewerb in Deutschland hat leicht angezogen – im Vergleich zu UK schaut das aber noch harmlos aus. Dort gibt es über 15% mehr verschiedene Domains in den Top 100. Das ist schon deutlich. Bei Frankreich und Italien gab es weniger starke Erhöhungen des Wettbewerbs in den SERPs. Bei Spanien jedoch sehr deutliche, mit ca. 20% mehr Domains in den SERPs. Die Frage ist, ob es sich hier wirklich um Domains „aus Spanien“ handelt oder ob es Domains aus den südamerikanischen, spanischsprachigen Ländern sind. Dort ist die Internetaktivität in den letzten zwei Jahren explodiert. Auch könnten die Domains aus den USA sein und auf die lateinamerikanische Bevölkerung ausgerichtet sein. Hochinteressant sind natürlich die Daten zu den „neueren“ Ländern der Toolbox. Bei Österreich und der Schweiz ist es sehr beeindruckend, dass hier fast Zahlen wie in Deutschland erreicht werden, obwohl die Länder um ein vielfaches kleiner sind. Sicherlich kommen auch viele der Domains, die in Österreich und der Schweiz ranken, aus Deutschland. Die Daten aus den USA setzen offensichtlich eine neue Messlatte – das aber nur auf den ersten Blick! Wenn man nur diese Daten, also die Anzahl der Domains in den Top 100, hätte, könnte man zu dem Schluss kommen, dass SEO in den USA am wettbewerbsintensivsten ist gefolgt von UK auf zweiter und Deutschland erst auf dritter Stelle. Diesen Schluss sollte man jedoch nicht zu früh ziehen! 😉

Auch wenn man die durchschnittliche Anzahl der Keywords zu denen eine Domain rankt betrachtet, entsteht zunächst ein ähnlicher Eindruck.

Anzahl Keywords pro Domain nach Ländern
Wie in den zuvor vorgestellten Zahlen zeigt sich auch hier, dass SEO in Deutschland, UK und den USA als sehr wettbewerbsintensiv einzustufen ist. Die USA legen die neue Schwierigkeitslatte recht hoch an, eine Veränderung der Reihenfolge zwischen Deutschland und England ist zu erkennen. Auch hier interessant zu sehen, dass Österreich und Schweiz sehr nah an die deutschen Verhältnisse heran reichen.

Richtig spannend und dazu noch sehr deutlich wird die Betrachtung jedoch erst, wenn man sich die wichtigsten Positionen in den SERPs ansieht – und die sind ja bekanntlich ganz vorne auf der ersten Seite in den Top 10.

Anzahl Domains in Top 10 nach Ländern
Die Positionen betrachtend, die wirklich Traffic bringen, zeigen Deutschland (wie vor 1,5 Jahren) als wettbewerbsintensivstes Land, was SEO angeht. Spannend auch, dass hier der Abstand zwischen Deutschland und anderen deutschsprachigen Ländern viel größer ist. Am interessantesten ist jedoch, dass sich die USA bei der Auswertung der Top-Positionen in den SERPs an dritter Stelle hinter UK einordnet. Wenn man sich diese Daten anschaut, versteht und verdaut, dann wundert man sich nicht, warum diejenigen, die in Deutschland erfolgreich SEO machen auch in anderen Ländern ziemlich gut zurechtkommen.

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