Google nennt bestraftes Linknetzwerk

Matt Cutts, Leiter des (Anti)-Webspam-Teams bei Google, hat gestern ein erstes deutsches Linknetzwerk genannt, gegen das Google vorgeht. Nach seiner ersten Ankündigung vor rund 6 Wochen hatte Cutts zwar bereits erklärt, gegen ein agenturinternes Netzwerk vorzugehen, allerdings keine Namen genannt. In dem Tweet von gestern wird neben der Berliner Firma „efamous“ ebenfalls das Vorgehen gegen eine weitere Agentur erwähnt.

In welcher Form Google konkret gegen die genannten Linknetzwerke, die klar gegen die Google Quality-Richtlinien verstoßen, vorgeht, ist noch nicht bekannt. Die Branche ist seit der ersten Ankündigung angespannt. Gerüchteweise raten erste Linknetzwerkbetreiber ihren Mitarbeitern bereits, sich nach einem neuen Job umzusehen. Ein französisches Linknetzwerk hat nach der Erwähnung durch Google die Geschäfte gleich ganz eingestellt. Wieso Google die Betreiber von Linknetzwerken öffentlich nennt, Agenturen, die eigene Netzwerke für ihre Kunden aufgebaut haben allerdings von dieser Öffentlichkeit verschont, ist nicht bekannt und wirft ein seltsames Licht auf das Vorgehen von Google.

So unangenehm diese Aktion von Google für die Branche aktuell auch ist und in den nächsten Monaten auch noch sein wird, so wichtig und richtig wird dieser Schritt mittelfristig auch aus SEO-Sicht sein. Der unnatürliche Aufbau von Links verstößt seit Gründung von Google gegen die Google-Richtlinien und ist trotzdem in zahlreichen Bereichen unabdingbare Bedingung für erfolgreiche Rankings. In den letzten Jahren hat sich er Handel mit Links deutlich professionalisiert und ist dadurch für Käufer und Verkäufer sehr einfach geworden. Dagegen geht Google nun vor und versucht die schlimmsten Auswüchse des Linkhandels (bei der Zwischenhändler gerne mehrstellige Prozentbeträge an Marge aufschlagen) einzudämmen. Die Aktion ist nicht das Ende des Linkkaufs, Google setzt das Spiel lediglich auf einem neuen Level fort.

Ähnliche Beiträge