Ist das noch normal? – Teil II

Im ersten Teil ging es, kurz zusammengefasst, darum, dass Suchmaschinen Seiten, die eventuell Spam sind dadurch erkennen können, dass eine Reihe von Merkmalen vom Durchschnitt aller Webseiten im Internet abweicht. Dass dies nicht nur mit Onpage-Merkmalen wie beispielsweise der Länge des Titels funktioniert, sondern auch – und dann viel effektiver – mit Offpage-Faktoren, soll in diesem Teil behandelt werden.

Wie bei den Onpage-Faktoren bilden sich auch in sozialen Netzen wie dem Internet mit zunehmender Größe gewisse Muster aus. Wenn man sich beispielsweise die Verlinkungen der deutschsprachigen SEO-Blogs untereinander ansieht, so wird man so eine Struktur feststellen: einige haben mehr eingehende Links, andere weniger aber alle zusammen bilden ein schönes Netzwerk oder auch Cluster genannt. Diese Nachbarschaften wie bei den SEO-Blogs wird man in sehr vielen Bereichen finden – alles natürlich, also organisch gewachsen.

Problematisch wird es nun, wenn man versucht, diese Linkstrukturen zu seinen Gunsten zu verändern. Ein paar gekaufte Links hier, einige Einträge in fragwürdige Webkataloge dort und zur Abrundung noch Artikel in diversen Artikelverzeichnissen und als Ergebnis hat man sein eigenes Linknetzwerk komplett verändert und grundlegende Strukturen, die natürlich gewachsene Netzwerke ausmachen, zerstört. So Veränderungen sind leider deutlich schwieriger darzustellen als bei den Onpage-Faktoren, doch ich will es versuchen: Von 16 deutschsprachigen Artikelverzeichnissen wurden jeweils die tausend ersten Seiten auf ausgehende Links untersucht. Wenn man sich jetzt in der Grafik rechts ansieht, wieviele Domains auf einer Vielzahl dieser Artikelverzeichnise vertreten sind, so kann man sich vorstellen, in welche Link-Nachbarschaft sie damit gerückt wurden. Dass Google bei seinen Webmaster-Richtlinien vor einiger Zeit das unscheinbare Wort „almost“ in den Satz „There’s almost nothing a competitor can do to harm your ranking or have your site removed from our index.“ eingefügt hat, sollte Hinweis genug sein, dass man sich seine linkgebenden Nachbar eventuell doch etwas sorgsamer auswählen sollte, als dies auf den ersten Blick scheint.

Im dritten und letzten Teil geht es dann darum, dass man auch noch die zeitliche Entwicklung im Auge behalten sollte.

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