Social Signals: Status Quo – Teil 1

Mit dem Social-Media-Modul der Toolbox haben wir jetzt die Schwelle von 100 Milliarden ausgewerteten Social Signals übersprungen. Ein guter Anlass, um mit einigen Analysen genauer in diese Daten zu schauen. Wir überwachen Interaktionen bei den folgenden Netzwerken: Twitter, Facebook, Google+, LinkedIn und Pinterest. Los geht’s mit der Auswertung, wie viel Anteil diese Netzwerke eigentlich an der Gesamtzahl aller gemessener Social Signals haben:

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Wenig überraschend führt Facebook mit weitem Abstand. Fast Dreiviertel aller Signale wurden bei Facebook gefunden. Gerade vor dem Hintergrund, dass Facebook unserer Erfahrung nach sehr schnell unechte Likes, Kommentare und Shares entfernt, ein beachtlicher Marktanteil. Auf dem zweiten Platz folgt Google+ mit 18%. Passen diese Zahlen auf den ersten Blick nicht mit den regelmäßigen Berichten über die Geisterstadt Google+ zusammen, gibt es dafür eine Erklärung: messen die anderen Netzwerke nur aktive Interaktionen der Nutzer mit einer URL, so geht Google offenbar etwas entspannter mit der Thematik um und scheint jegliches, auch nur entferntes und erahntes Interesse als +1 zu werten. Besonders auffällig ist dies bei Startseiten. Spiegel Online hat nur 54.885 Likes für die Startseite, aber 542.418 Google +1 – ein krasses Missverhältnis zu allen anderen Interaktionen, wie wir auch in der kommenden Auswertung noch sehen werden. Auf Platz drei folgt dann Twitter mit 6% aller Interaktionen, gefolgt von Pinterest mit 3% und LinkedIn mit 1%.

In der folgenden Analyse habe ich ausgewertet, wie viel Prozent der Social Signals auf Unterseiten einer Domain zeigen und welcher Anteil auf die Domain-Startseite entfällt:

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Hier springt schnell eine Zweiteilung ins Auge: sowohl Facebook als das größte, als auch LinkedIn als zahlenmäßig kleinstes Netzwerk zeigen eine starke Nutzung von Unterseiten. Ich könnte mir vorstellen, dass eine reale Nutzung durch Menschen sich hier wiederspiegelt: interessante, teilenswerte Inhalt befinden sich naturgemäß selten auf der Startseite einer Domain. Bei Pinterest, Google+ und besonders Twitter weichen die Zahlen deutlich von dieser Abnahme ab. Insbesondere bei Twitter können wir feststellen, dass Tweets, die offensichtlich von Botnetzwerken abgesetzt werden, in der Regel ungefiltert in die offiziellen Tweet-Zahlen einer URL einfließen und es keine effektive Qualitätskontrolle gibt.

In der nächsten Auswertung schaue ich mir an, wie die Nutzung der Netzwerke in fünf großen, europäischen Ländern aussieht. Hier als Tabelle, ein Diagramm wird bei so vielen Daten schnell unübersichtlich:

FRITDEUKES
Facebook88,0%87,4%87,1%66,9%65,3%
Google+7,5%9,9%9,6%18,1%24,4%
Twitter3,3%2,2%2,4%12,3%9,3%
LinkedIn0,5%0,3%0,6%0,5%0,4%
Pinterest0,8%0,3%0,2%2,2%0,6%

Frankreich, Italien und Deutschland sind Facebook-Land: eine fast identischer Facebook-Anteil in diesen drei Ländern steht einer deutlich geringeren Nutzung von Facebook im Vereinigten Königreich sowie in Spanien gegenüber. Twitter und auch Google+ sind dort dafür stärker deutlich stärker vertreten.

Da die offiziellen Arbeitsrichtlinien maximal 3 datengeladene Informationen für Temperaturen über 35°C vorsehen, belasse ich es heute dabei und zeige morgen weitere Daten. Dann geht es um Domains und Daten, die besonders hervorstechen.

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