Spox.com erweitert sein News-Angebot für Österreich: Ein geglückter Domainumzug – oder geht es noch besser?

Beim surfen im WorldWideWeb, bin ich auf sportnet.at gestoßen. Diese online Sportnachrichten Website aus Österreich verlor in den SERPs bei google.at drastisch an Sichtbarkeit (von 8,187 auf 0,1216)  – natürlich kam schnell die Frage nach dem “Was ist dort womöglich passiert” auf. Zuallererst ist es sinnvoll zu prüfen, ob diese Webseite überhaupt noch existent ist und siehe da, möchte man diese Domain aufrufen, so wird man per Weiterleitung auf eine andere Domain verwiesen – nämlich auf spox.com (ebenfalls im Bereich Sportnachrichten online aktiv).

Betrachte man nun beide Domains in einem Vergleich ihrer jeweiligen Sichtbarkeit und legt die Kurven übereinander, ist deutlich erkennbar, dass Mitte Dezember 2016 die Konsolidierung stattgefunden hat, da sportnet.at ab diesem Zeitpunkt verliert und spox.com simultan dazu gewinnt. Von offizieller Seite wurde der Zusammenschluss auch bestätigt (Sportnet wird SPOX Österreich). Spox.com konnte damit knapp 60% an Sichtbarkeit (von 9,3 auf 16,2 Punkten) gut machen.

Sichtbarkeitsindex spox.com und sportnet.at
Sichtbarkeitsindex spox.com und sportnet.at

Doch sportnet.at ist nicht die einzige Domain, welche sich SPOX angeschlossen hat. Auch tennisnet.com verliert im selben Zeitraum in google.at merklich an Sichtbarkeit – diese Inhalte wurden ebenfalls auf spox.com übertragen (SPOX und tennisnet: We are One!).

Sichtbarkeitsindex spox.com, tennisnet.com und sportnet.at
Sichtbarkeitsindex spox.com, tennisnet.com und sportnet.at

Die erste Prognose: Sieht nach einem geglückten Domainumzügen aus. Rein zahlenmäßig betrachtet, scheint sich spox.com jedoch noch unter dem (durch die Integration von sportnet.at und tennisnet.com) möglichen Niveau zu befinden (16,222 < 20,787), wie in der unten stehenden Tabelle ersichtlich ist. Wodurch könnte dies bedingt sein?

Sichtbarkeitsindexpunkte spox.com, sportnet.at und tennisnet.com in Google AT

Wirft man einen kurzen Blick auf die Backlinks und prüft die Top-Linkziele von sportnet.at und tennisnet.com auf ihre Verfügbarkeit sowie die hinterlegten Status-Codes, so wurde größtenteils mit der 301-Weiterleitung gearbeitet (vereinzelt jedoch auch mit 302-Weiterleitungen – vor allem bei sportnet.at). Allerdings sollte die Weiterleitung auch inhaltlich & thematisch passend durchgeführt werden, sodass der Linkjuice weiterhin optimal vererbt werden kann – die Weiterleitung der Links auf das tennisnet-Verzeichnis (und nicht auf die inhaltlich passenden Unterverzeichnisse) stellt eine schlechte User Experience dar und wird von Google als soft 404 betrachtet. Gleiches lässt sich auch für die Weiterleitung der Links von sportnet.at sagen – diese wurden ebenso lediglich auf die österreichische Startseite spox.com/at/ platziert. 

Erreichbarkeit Top-Linkziele sportnet.at
Erreichbarkeit Top-Linkziele tennisnet.com

Auch im Bereich ‘Interessante Rankings’ verbirgt sich eine weitere potentielle Stellschraube, die man im Hinblick auf einen optimalen Umzug in Betracht ziehen könnte. Das Keyword “Tennisnet” rankt in den google.at SERPs sowohl für die deutsche als auch für die österreichische Variante auf spox.com.

Ausschnitt SERPs zum Keyword Tennisnet

Vergleicht man die deutsche mit der österreichischen Verzeichnisseite so fällt schnell auf: Beide Länderversionen (Deutschland und Österreich) stellen ähnlichen Content bereit. Dadurch können sich beide Verzeichnisse in gewissen Bereichen kannibalisieren und Rankings strittig machen – ein Fall von Duplicate Content.

Auch durch die Überprüfung beider Verzeichnisse mittels dem hreflang Validator wird schnell klar, was noch nicht umgesetzt wurde: „Keine hreflang Anmerkung als HTML-Link Element in der Kopfzeile der Webseite gefunden“ lautet die Diagnose – was dazu führt, dass Google die jeweilige geografische Ausrichtung der Website (möglicherweise) nicht versteht und die jeweils passende Sprachversion oder regionale URL eines Inhalts dem User nicht (immer) ausliefert kann.

Derzeit scheint Google damit noch kein großes Problem zu haben, da beide Verzeichnisse noch relativ gut nebeneinander ranken – jedoch könnte dies in Zukunft anders aussehen (auch unter Anbetracht der Usersignals). Technisch betrachtet gibt es jedoch keinen Grund, den hreflang nicht direkt einzubinden.

Fazit

Hinter einem Domainumzug verbergen sich oft Heimtücken, welche eine granulare Auswirkung auf den Erfolg oder Misserfolg dieses Projektes haben können. Die technische Umsetzung ist eine rudimentäre Variable, welche je nach Qualität der Ausführung dabei eine entscheidende Rolle einnimmt. Im obigen Fallbeispiel scheint der Umzug positiv zu verlaufen. Aber besser geht immer, deswegen ist es wichtig im internationalen Bereich das hreflang Attribut zu nutzen, um Duplicate Content zu vermeiden. Auch die Art der Weiterleitungen sollten nicht blauäugig gesetzt werden – warum 302 anstatt 301-Weiterleitungen? Festzuhalten ist: Kleinvieh macht auch Mist – also Obacht beim Domainumzug!

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