Interstitials wie Pop-ups garantieren Aufmerksamkeit. Aber gerade das führt manchmal zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Unter Interstitials versteht man Einblendungen über oder auch hinter dem eigentlichen Inhalt einer Webseite.
Ausgelöst werden sie zum Beispiel durch das Öffnen einer Seite oder das Klicken auf einen bestimmten Bereich. Manchmal verschwinden sie von alleine wieder, in anderen Fällen müssen Nutzer sie aktiv schließen.
Welche Arten von Interstitials gibt es?
Interstitials lassen sich einmal nach ihrem Einsatzzweck unterscheiden:
Information
Bei Cookie-Hinweisen oder Altersabfragen handelt es sich um Informationsanzeigen. Sie nehmen in der Regel maximal 20 Prozent des Bildschirms ein und werden aus rechtlichen Gründen eingeblendet.
Werbung
Als Werbeanzeigen dienen Interstitials sowohl konventionellen Arten von Werbung als auch der Eigenwerbung – zum Beispiel für kostenlose Downloads oder ein Seminar.
Außerdem gibt es Interstitials in verschiedenen Formen. Beliebte Varianten sind Pop-ups, Flash-Layers oder Pop-unders, die sich „hinter“ dem eigentlichen Browserfenster öffnen.
Vor- und Nachteile von Interstitials
Interstitials haben einen großen Vorteil gegenüber anderen Anzeigenformen: Sie lassen sich nicht ignorieren.
Während viele Internetnutzer konventionelle Werbebanner gar nicht mehr wahrnehmen, schafft ein Pop-up zwangsläufig Aufmerksamkeit. Gleichzeitig eröffnet es viel Gestaltungsspielraum und steht nicht in Konkurrenz zu anderen Anzeigen auf der Seite.
Diesen Vorteilen stehen zwei gravierende Nachteile gegenüber:
- Interstitials beeinträchtigen die Nutzererfahrung stark. Das Risiko, dass es als lästig wahrgenommen wird, wenn ein Nutzer eine Seite besucht und plötzlich ein Pop-up den Seiteninhalt verdeckt, ist hoch. Dezente Varianten wie Pop-unders wirken auf viele Personen unseriös. Beides führt unter Umständen dazu, dass Nutzer verunsichert oder genervt sind.
- Außerdem können Interstitials dazu führen, dass Google Seiten im Ranking herabstuft. Speziell auf Mobilgeräten ist das Risiko groß.
Wann Interstitials zu Rankingverlusten führen
Google legt zunehmend Wert auf die Nutzererfahrung. Das spiegelt sich auch im Umgang mit Interstitials wider. Seit einem Google-Update von 2017 bestraft die Suchmaschine mobile Webseiten durch Herabstufungen im Ranking, wenn sie folgende Arten von Interstitials verwenden:
- Pop-ups, die sich unmittelbar nach dem Öffnen einer Seite aus der Suche heraus oder während des Betrachtens über die Hauptinhalte legen.
- Standalone-Interstitials, die Nutzer wegklicken müssen, bevor sie die Seite aufrufen können.
- Die Verwendung von „Above the Fold“ für Interstitial-Inhalte und des unteren Seitenbereichs für die eigentlichen Inhalte.
Nicht bestraft werden Einblendungen aus rechtlichen oder religiösen Gründen, aber auch kleinere Banner, die sich leicht wegklicken oder ausblenden lassen. Dasselbe gilt, wenn Interstitials nicht auf der Seite erscheinen, auf die Nutzer von der Google-Suche aus gelangen, sondern auf einer anderen.
Kleiner Tipp am Rande: John Mueller von Google weist darauf hin, dass es auch nicht vor einer Bestrafung schützt, wenn die Inhalte des Interstitials von Google stammen.
Interstitials sind mit Vorsicht zu genießen
Nicht jedes Interstitial ist potenziell problematisch. Und selbst wenn, dann handelt es sich dabei um nur einen von vielen Rankingfaktoren. Zudem berücksichtigt Google bislang nur Interstitials auf mobilen Seiten.
Trotzdem empfehlen wir, mit Pop-ups und Co. zurückhaltend umzugehen. Denn zum einen hat Google angekündigt, in Zukunft die User Experience noch höher zu gewichten. Zum anderen führen nervige Einblendungen schnell dazu, dass Nutzer deine Webseiten verlassen und nicht wiederkommen.