Datensicherheit ist im Internet unerlässlich. HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) ist die verschlüsselte Version von HTTP, die den Datenaustausch zwischen Browser und Server schützt. Moderne Webbrowser kennzeichnen unverschlüsselte Webseiten als unsicher. Dadurch ist HTTPS nicht nur eine Sicherheitsmaßnahme, sondern auch ein entscheidender Faktor für das Vertrauen der Nutzer und das Ranking in Suchmaschinen.
HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) schützt den Datenaustausch zwischen Browser und Server durch Verschlüsselung und Authentifizierung. Es ist heute unverzichtbar für sichere Datenübertragung, rechtliche Anforderungen und modernes Webdesign. Zudem spielt es eine zentrale Rolle bei SEO und Performance.
Was ist https?
HTTPS ist ein Kommunikationsprotokoll, das die Sicherheit von Datenübertragungen gewährleistet. Es basiert auf HTTP, nutzt jedoch zusätzlich das Verschlüsselungsprotokoll TLS (Transport Layer Security). Früher wurde auch SSL (Secure Sockets Layer) verwendet, das jedoch als unsicher gilt.
Hauptfunktionen von HTTPS:
- Verschlüsselung – Schutz vor dem Abhören und Manipulieren der Daten.
- Integrität – Sicherstellung, dass Daten während der Übertragung nicht verändert wurden.
- Authentifizierung – Bestätigung der Identität des Servers durch ein SSL/TLS-Zertifikat.
Moderne Webbrowser verlangen HTTPS für sichere Verbindungen und warnen Nutzer vor unsicheren Webseiten.
Warum ist HTTPS wichtig?
- Schutz der Website-Integrität
- HTTPS verhindert, dass Dritte den Datenverkehr zwischen Browser und Server manipulieren.
- Internetanbieter oder Angreifer können ohne HTTPS Werbung oder Schadcode in Webseiten einfügen.
- Schutz der Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer
- Ohne HTTPS können Angreifer unverschlüsselte Datenpakete mitschneiden und auswerten.
- Passives Abhören ermöglicht es Dritten, das Verhalten von Nutzern nachzuvollziehen.
- Notwendigkeit für moderne Webtechnologien
- Viele Browserfunktionen, z. B. Geolocation API, Push Notifications oder Progressive Web Apps (PWAs), setzen HTTPS voraus.
- Ohne HTTPS funktionieren zentrale Features vieler Webseiten nicht mehr.
Wie funktioniert HTTPS?
HTTPS basiert auf einer Kombination aus Verschlüsselung und Authentifizierung:
- Authentifizierung durch Zertifikate
- Beim Aufruf einer HTTPS-Website sendet der Server ein SSL/TLS-Zertifikat, das von einer Zertifizierungsstelle (CA, Certificate Authority) ausgestellt wurde.
- Das Zertifikat enthält den öffentlichen Schlüssel des Servers, mit dem Daten verschlüsselt werden können.
- TLS-Handshake: Aufbau der sicheren Verbindung
- Der Browser überprüft das Zertifikat und bestätigt dessen Gültigkeit.
- Anschließend wird ein Sitzungsschlüssel generiert, der mit dem öffentlichen Schlüssel des Servers verschlüsselt wird.
- Der Server entschlüsselt den Sitzungsschlüssel mit seinem privaten Schlüssel und etabliert eine verschlüsselte Verbindung.
- Datenverschlüsselung & Übertragung
- Alle weiteren Daten werden mit symmetrischer Verschlüsselung (z. B. AES-256) übertragen.
- Dadurch bleibt die Verbindung geschützt, selbst wenn ein Angreifer den Datenverkehr abfängt.
- HTTPS nutzt Port 443, während HTTP über Port 80 kommuniziert.
HTTPS als SEO- und Performance-Faktor
Neben der verbesserten Sicherheit spielt HTTPS auch eine entscheidende Rolle für die Auffindbarkeit und Geschwindigkeit von Webseiten.
Seit 2014 ist HTTPS ein offizieller Ranking-Faktor bei Google, wodurch verschlüsselte Webseiten in den Suchergebnissen bevorzugt werden. Seiten ohne HTTPS erhalten eine schlechtere Bewertung, was ihre Auffindbarkeit in Suchmaschinen beeinträchtigen kann.
Darüber hinaus verbessert HTTPS die Ladegeschwindigkeit. Durch moderne Protokolle wie HTTP/2 und HTTP/3 wird dank Multiplexing eine effizientere Datenübertragung ermöglicht, bei der mehrere Anfragen gleichzeitig verarbeitet werden können. Zudem reduzieren Session Resumption und weitere TLS-Optimierungen den Verschlüsselungsaufwand und minimieren so die Latenzzeiten. Ein weiterer Vorteil von HTTPS ist der Schutz vor Datenmanipulation und ungewolltem Tracking. Ohne eine verschlüsselte Verbindung können Internetanbieter und Dritte Werbeanzeigen in Webseiten einfügen oder Nutzerdaten für Tracking-Zwecke abgreifen. Außerdem sorgt HTTPS für eine präzisere Übermittlung von Empfehlungsdaten (Referrer), was die Analyse des Website-Traffics erleichtert.
| Merkmal | HTTP | HTTPS |
|---|---|---|
| Steht für | Hypertext Transfer Protocol | Hypertext Transfer Protocol Secure |
| Sicherheit | Keine Verschlüsselung, Daten im Klartext | SSL/TLS-Verschlüsselung, Daten geschützt |
| Datenübertragung | Unverschlüsselt | Verschlüsselt |
| Port | 80 | 443 |
| Nutzervertrauen | Wird als unsicher markiert | Vertrauenswürdiger, mit Vorhängeschloss-Symbol |
| API-Zugriff | Einschränkungen bei modernen APIs | Voller Zugriff auf Web-APIs |
| Performance | Geringere Geschwindigkeit | HTTP/2 & HTTP/3 optimieren HTTPS-Performance |
HTTPS einrichten – so geht’s
- SSL/TLS-Zertifikat besorgen
- Zertifikate gibt es in verschiedenen Varianten:
- DV (Domain Validation): Günstigste Option, prüft nur die Domain.
- OV (Organization Validation): Verifiziert auch den Betreiber.
- EV (Extended Validation): Strengste Prüfung für Websites mit hohen Sicherheitsanforderungen.
- HTTPS auf dem Server aktivieren
- Webserver wie Apache, Nginx oder IIS müssen für HTTPS konfiguriert werden.
- Eine automatische Weiterleitung von HTTP auf HTTPS sollte eingerichtet werden.
- HSTS aktivieren
- HTTP Strict Transport Security (HSTS) sorgt dafür, dass HTTPS dauerhaft erzwungen wird.
- Schützt vor Downgrade-Angriffen und verhindert unsichere Verbindungen.
- Mixed Content eliminieren
- Alle eingebundenen Inhalte (Bilder, Skripte, CSS) müssen über HTTPS geladen werden.
- Sonst zeigen Browser Sicherheitswarnungen an.
- Zertifikat regelmäßig erneuern
- SSL/TLS-Zertifikate haben eine begrenzte Gültigkeit (90 Tage bei Let’s Encrypt, bis zu 1 Jahr bei anderen Anbietern).
- Automatische Erneuerung kann über ACME-Clients eingerichtet werden.
Wo bekomme ich ein SSL-Zertifikat – und was kostet das?
Ein SSL- oder TLS-Zertifikat erhält man entweder kostenlos über Anbieter wie Let’s Encrypt oder kostenpflichtig über kommerzielle Zertifizierungsstellen wie DigiCert, GlobalSign oder Sectigo.
Während Let’s Encrypt eine einfache Domain-Validierung bietet und sich besonders für private oder kleinere Websites eignet, bieten kostenpflichtige Zertifikate eine erweiterte Prüfung der Websitebetreiber. Die Preise liegen je nach Validierungsniveau und Anbieter zwischen etwa 50 und 500 Euro pro Jahr.
Viele Hosting-Anbieter integrieren Let’s Encrypt direkt oder verkaufen kostenpflichtige Zertifikate als Zusatzleistung, oft inklusive Einrichtung und automatischer Verlängerung.
Überprüfung von HTTPS mit SISTRIX
Mit SISTRIX kann die Umstellung auf HTTPS gezielt überwacht und analysiert werden. Ein SSL-Report ermöglicht es, die Sichtbarkeit sowie den Verlauf von HTTP- und HTTPS-Versionen zu vergleichen, sodass mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden.
Nach der Umstellung kann ein Projekt genutzt werden, um sicherzustellen, dass alle Seiten erreichbar sind und von Google korrekt gecrawlt werden. Dabei werden auch potenzielle Weiterleitungsfehler und fehlerhafte interne Links identifiziert. Durch detaillierte Filtermöglichkeiten lässt sich überprüfen, ob alle URLs erfolgreich umgestellt und ins Ranking aufgenommen wurden.

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HTTPS als Compliance-Grundlage
Für viele Website-Betreiber ist HTTPS nicht nur aus technischen oder SEO-Gründen relevant, sondern auch rechtlich verpflichtend. Wer personenbezogene Daten verarbeitet oder Online-Zahlungen anbietet, muss dafür sorgen, dass diese Daten sicher übertragen werden. HTTPS ist hierfür die Mindestvoraussetzung.
- Datenschutzgrundverordnung: Die DSGVO verpflichtet Verantwortliche, „geeignete technische und organisatorische Maßnahmen“ zum Schutz personenbezogener Daten zu ergreifen (Art. 32 DSGVO). Die Verschlüsselung der Datenübertragung durch HTTPS gilt dabei als Grundanforderung. Fehlt diese, drohen Abmahnungen oder Bußgelder. Dies gilt insbesondere bei Kontaktformularen, Logins oder Newsletter-Anmeldungen.
- Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS): Wer Kreditkartenzahlungen abwickelt, unterliegt dem PCI-DSS-Standard. Auch hier ist die verschlüsselte Übertragung sensibler Zahlungsdaten Pflicht. Ohne HTTPS darf keine PCI-konforme Zahlungsabwicklung erfolgen.
Kurzum: HTTPS ist rechtlich unabdingbar, sobald Nutzerinformationen oder Zahlungsdaten verarbeitet werden.
Moderne Sicherheitsstandards und Zukunft von HTTPS
Neben der grundlegenden TLS-Verschlüsselung bieten aktuelle Implementierungen zusätzliche Sicherheitsfunktionen, die HTTPS-Verbindungen noch robuster machen.
- TLS 1.3: Seit 2018 ist TLS 1.3 der aktuelle Verschlüsselungsstandard. Er bietet eine kürzere Handshake-Zeit, weniger Angriffsfläche und höhere Performance durch Wegfall veralteter kryptographischer Algorithmen. Viele Webserver und Browser unterstützen TLS 1.3 heute standardmäßig.
- Perfect Forward Secrecy (PFS): PFS sorgt dafür, dass bei einem kompromittierten Schlüssel nicht auch vergangene Verbindungen entschlüsselt werden können. Jeder Sitzungsschlüssel wird nur einmal verwendet und kann nicht rekonstruierbar gespeichert werden. Das erhöht die Sicherheit langfristig und schützt vor Massenüberwachung.
- Server Name Indication (SNI): SNI erlaubt es, mehrere SSL-Zertifikate auf einer einzigen IP-Adresse zu betreiben. Das ist insbesondere für Shared Hosting wichtig und ermöglicht günstige HTTPS-Angebote für kleinere Websites.
- OCSP Stapling: OCSP Stapling verkürzt die Zertifikatsprüfung beim Verbindungsaufbau und schützt zugleich vor Privacy-Leaks. Dabei liefert der Server selbst eine signierte Bestätigung zur Gültigkeit seines Zertifikats aus, ohne dass der Browser selbst die Zertifizierungsstelle anfragen muss.
Websites, die diese Features unterstützen, profitieren von höherer Sicherheit, schnelleren Ladezeiten und einer besseren Bewertung durch Sicherheits- und Performance-Scanner.
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