AdSense und der Dollarkurs-Mythos

Häufig lese ich in Blogs oder Foren, dass die Einnahmen durch AdSense ja eigentlich schon ganz gut sein, der schlechte Dollarkurs aber viel des Gewinnes durch den schlechten Kurs des US-Dollars verloren gehe. Es ist zwar prinzipiell richtig, dass der Dollarkurs Einfluss auf die Höhe der AdSense-Überweisungen hat, allerdings in weitaus geringerem Maße als angenommen. Doch Schritt für Schritt:

Angenommen, die deutsche Krankenversicherung Gierig hat gehört, dass man über Google ganz viele neue Kunden gewinnen könne. Gierig legt sich nun also bei Google in Dublin einen AdWords-Account an und erteilt die Abbuchungsgenehmigung für ihr Geschäftskonto. Die Profis erstellen ein paar Anzeigen, im Durchschnitt kosten die Klicks dort 1 Euro und 1000 Surfer klicken auf Anzeigen von Gierig im Contentnetzwerk. Am Ende des Monats zieht Google jetzt die 1000 Euro von Gierig ein, rechnet diese Einnahmen in US-Dollar um und wird sie an Google USA überweisen.

Ich habe jetzt eine der bekannten, hochwertigen Contentwebseiten zum Thema Krankenversicherung. Dort werden auch die Anzeigen der Firma Gierig angezeigt und natürlich auch geklickt. Da AdSense jetzt aber – im Gegensatz zu AdWords – in US-Dollar rechnet, wird mir der Klick in US-Dollar vergütet. Ich erhalte also die 1 Euro abzüglich der Provision von Google – sagen wir mal 25 Prozent – und dies multipliziert mit dem aktuellen Dollarkurs, also rund 1 US-Dollar. Am Ende des Monats werden meine Einnahmen von US-Dollar in Euro umgerechnet und mir werden die etwa 75 Cent für den Klick überwiesen.

Das Währungsrisiko beschränkt sich jetzt aber nur auf den Zeitraum, der zwischen dem Einziehen der Gebühren bei Gierig und der Auszahlung an mich liegt, also im Regelfall rund ein Monat. Sollte der Dollarkurs jetzt weiter stark sinken, so werden die 1000 Euro, die Google beim nächsten mal von Gierig einzieht ja mehr US-Dollar sein und folglich werde ich – in US-Dollar – mehr erhalten.

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