IndexWatch 2012: Gewinner

Wie bereits in den letzten Jahren, so möchte ich auch diesen Jahreswechsel nutzen, um im IndexWatch 2012 die Auf- und Absteiger im Google-Index zu veröffentlichen. Auf Basis des SISTRIX Sichtbarkeitsindex werden jeweils 50 Domains mit sehr starken Gewinnen und 50 Domains mit starken Verlusten aufgelistet und teilweise kommentiert. Domains, deren Gewinne/Verluste durch einen Domainumzug hervorgerufen wurden, habe ich (hoffentlich) aus der Liste entfernt, wenn keine interessante Entwicklung dahinter stand. Los geht es heute mit den 50 Gewinnern 2013:

DrEd.com (nicht mit Mr. Ed zu verwechseln) ist eine Internet-Praxis, deren Ärzte auch Rezepte ausstellen dürfen. Die Internetseite war in den letzten 12 Monaten der prozentual größte Gewinner im Googleindex. Eine durchaus beachtliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass der Anbieter bei Keywords wie „Erektionsprobleme“ oder „Potenzmittel kaufen“ durchaus starken Wettbewerb hat, der sich nicht immer an die Google-Richtlinien zum Linkaufbau hält. Erfolgreiche Online-PR scheint DrEd.com zahlreiche gute Links von Domains wie Welt.de, Heise.de oder Zeit.de beschert zu haben und auch die Onpage-Arbeit sieht solide aus.

Zwei Anbieter, die ihre Nutzer eigentlich über andere Kanäle erhalten sollten, sich aber wohl trotzdem über den ein oder anderen organischen Google-Visit freuen: Pinterest und Twitter haben in diesem Jahr stark zugelegt. Bei Pinterest.com scheint dies nicht so verwunderlich, ist dieses Netzwerk doch noch sehr neu und hat durch die massive Medienpräsenz weltweit eine große Menge hochwertiger Links mitgenommen. Twitter hat sowohl im Sichtbarkeitsindex als auch in der Anzahl der indexierten Seiten im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Vielleicht hat Google hier ein gesteigertes Interesse an den Social Signals, die sich auf der Domain verbergen und leitet den Crawler deswegen gezielt etwas intensiver auf Twitter.com.

Interessante Entwicklungen gibt auch aus dem Bildungssektor zu vermelden: mit Duden.de (Sichtbarkeitsindex) und Pons.eu (Sichtbarkeitsindex) gehören zwei bekannte Marken zu den Aufsteigern 2012. Ist auf der einen Seite sicherlich eine solide SEO-Arbeit das Fundament für den Erfolg, so konnte auf der anderen Seite die starke und bekannte Marke bei den zahlreichen Google-Updates der letzten Monate helfen: Klickrate, Verweildauer und allgemeines Wertempfinden setzen sich hier durch – gerade bei Namen, die den Nutzern (hoffentlich) seit den Schultagen bekannt sind.

Aber auch in anderen Branchen konnten Offline-Marken im letzten Jahr deutliche Gewinne für ihre Online-Präsenz verbuchen: bei Peek-Cloppenburg.de hat man offenbar erkannte, dass es neben dem Markennamen noch weitere interessante Suchbegriffe gibt, für die man ranken kann. So ist das Unterverzeichnis „/marke“ nun das stärkste Verzeichnis der ganzen Domain und ist für zahlreiche interessante Markennamen und –Kombinationen in den Top-10 zu finden. Nachdem Galeria-Kaufhof.de gegen Mitte des letzten Jahres, mit der globalen Ausspielung von Panda, stark Federn lassen musste, scheint man dort in diesem Jahr die richtigen Schlüsse gezogen zu haben und ist jetzt stärker in Google sichtbar als jemals zuvor. Auch der Männerausstatter Hornbach.de hat sich nach langer Zeit der Stagnation im Sichtbarkeitsindex auf interessante, generische Keywords gestürzt und rankt mit der Domain nun zu viele relevanten Suchbegriffen der Zielgruppe unter den ersten Treffern. Spannend wird im kommenden Jahr wohl auch das Sichtbarkeits-Rennen zwischen den eng verbandelten Offline-Firmen Saturn und Mediamarkt sowie dem Onlineableger Redcoon: bei allen drei Domains kann man zum Jahresende stark positive Entwicklungen verzeichnen und es scheint, dass die Zeichen der Zeit hier erkannt wurden.

Interessant finde ich noch die Entwicklung von Yelp und Qype: war Yelp auf dem deutschen Markt ursprünglich angetreten, um den Platzhirsch Qype vom Thron zu stoßen, haben die Amerikaner Qype vor einigen Wochen übernommen und sind seitdem mit drei Domains in den SERPs vertreten: yelp.de, yelp.com und qype.com. Die dort hinterlegten Daten dürften durch die Übernahme zukünftig ähnlicher werden (Duplicate-Content-Problematik) und vor dem Hintergrund, dass auch Google ein starkes Interesse an dem Thema lokale Bewertungen hat, könnte ich mir vorstellen, dass ausschließlich im Sinne der Qualität und des Nutzers im nächsten Jahr weniger Besucher schlussendlich auf einem der Portale landen werden …

Soviel erst mal zu den Gewinner des vergangenen Jahres. Bevor es morgen mit den Verlierern weitergeht, wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr und nur die besten Rankings.

Ähnliche Beiträge