Manipulationsmöglichkeiten bei Social-Media-Portalen

Yigg, Webnews und die weiteren Digg-Kopien habe ein großes Problem: Sie haben zu wenig User. Eine Startseitenplazierung bringt selbst bei Yigg selten mehr als 300 Klicks, bei Webnews ist der Traffic kaum messbar. Neidisch schauen die Betreiber da vermutlich in die USA zum großen Vorbild und hoffen auf die Zukunft. Um die paar Benutzer der Dienste jetzt aber nicht noch zu vergraulen, ist die Bewertung bei Yigg und Webnews auch ohne Account möglich. Manipulationsversuchen ist somit Tür und Tor geöffnet. Als Beispiel dafür wurde dieser Beitrag bei Yigg durch ein paar zufällig ausgewählte Proxys „geyiggt“ – das gleiche dürfte bei Webnews ebenso problemlos möglich sein.

Damit stehen die Betreiber der Seiten jetzt vor ähnlichen Problemen wie PPC-Programmbetreiber: Klickbetrug. Auch Yigg und Webnews müssen sich überlegen, ob sie aufwände Klickbetrugerkennungs-Algorithmen implementieren oder den US-Vorbild entsprechend die Anmeldung erzwingen wollen – damit wäre die Schwelle für Eingriff in das Ranking dieser Dienste immerhin etwas höher gelegt.

Nette Anekdote zum Schluss: Beim Digg-Clone Yigg, der ja eigentlich keiner sein will, heißt das Script, das die Stimmen für einen Beitrag entgegennimmt „diggit.php“ …

[Update] Ein Yigg-Administrator hat diesen Beitrag sowie meinen Account gelöscht und diese Domain auf die Blacklist gesetzt. Ob Security through obscurity funktioniert, wird sich zeigen.

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