Wie funktioniert eigentlich Google Maps?

Nicht erst, seit Google bei einigen Suchanfragen mit regionalem Bezug die Onbox inklusive Google-Maps anzeigt und es auch nur noch eine Frage der Zeit sein kann, bis die Usenet-Suche gegen die lokale Suche von Google ausgetauscht werden kann, kommt die Frage auf: Wie funktioniert Google Maps eigentlich, was sind die Rankingkriterien und wie kommt man da möglichst gut bei weg.

Zum Verständnis sind grundlegende Kenntnisse der Funktionsweise von Google Maps notwendig. So hat Google Maps nicht, wie die normale Google-Suche, nur eine Quelle, sondern benutzt eine Vielzahl unterschiedlicher Datenquellen, vereinheitlicht diese in ein maschinenlesbares Format und nutzt diesen, damit erzeugten Index zur Suche. In einem Patent, das Google September letzten Jahres eingereicht hat, werden drei Arten von Daten angesprochen:

  • Zuverlässige, maschinenlesbare Daten – XML- oder anders direkt maschinenlesbare Daten von kommerziellen Datenbanklieferanten oder Telefonbuchverlagen, eigene Google-Daten (diese werden anscheinend mittlerweile auch in Deutschland erhoben) oder auch Daten, die große Franchisebetriebe direkt zur Verfügung stellen.
  • Weniger zuverlässige und unstrukturierte Daten aus Webverzeichnissen – Gecrawlte Daten von Branchen- oder Städteverzeichnissen mit bekannten oder unbekannten Datenformaten.
  • Unstrukturierte Daten aus dem Web – Hier drunter fallen dann Informationen aus dem bereits bekannten Crawlvorgang der normalen Websuche.

Google liest diese Daten ein und versucht die vorhandenen Felder zu standardisieren sowie die Informationen in die vorhandene Datenstruktur von Google zu bringen. So werden hier unterschiedliche Schreib- und Notationsarten erkannt und vereinheitlicht. Dies ist technisch wohl der anspruchsvolle Schritt, da von guten Ergebnissen die Qualität der späteren Suche abhängt.

Dieser so erzeugte Index kann dann für verschiedene Suchmöglichkeiten (Google Maps, organische Suche, SMS/Telefonsuche) genutzt werden. Faktoren für das Ranking scheinen dabei die Anzahl, Qualität und Quantität der zugrundeliegenden Daten zu sein. Für den Betreiber einer regionale relevanten Webseite oder Suchmaschinenoptimierer, der sich mit dem Thema befasst, sollten also folgende Punkte klar sein:

  • Je mehr Gewicht Google einer Quelle gibt, desto mehr Zeit und Arbeit sollte in sie investiert werden. Ganz oben sollten die Korrektheit der Daten im Google-Branchencenter stehen. Danach folgen absteigend Daten in Telefonbüchern, Branchenverzeichnissen und weiteren Quellen.
  • Es sollte Sorge dafür getragen werden, dass die Daten auf der Homepage stets aktuell und in möglichst standardisierter Form vorhanden sind.
  • Der Eintrag in Branchenverzeichnisse und Datenbanken, die Google offenbar nutzt (bei weiteren Seiten aus der Stadt oder der Branche erkennbar) kann hilfreich sein.

Google hat mit Google Maps und der lokalen Suche das Problem der Zusammenführung und Vereinheitlichung von Daten aus unterschiedlichen Quellen erstaunlich gut umgesetzt.

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