Google hat die Search History vor ein paar Tagen in Web History umbenannt und damit gleichzeitig die Breite der mitprotokollierten Handlungen massiv erhöht: Wurden bei der Search History, die seit Februar bei vielen Google-Accounts als Standardeinstellung aktiviert war, nur die Suchanfragen bei Google aufgezeichnet, wird nun, über die Google-Toolbar, das komplette Surfverhalten protokolliert. Im eigenen Googleaccount kann man dann sehr schön nachvollziehen, wann man wo, wielange und wie oft auf welchen Seite gesurft hat – alles vermutlich für die Ewigkeit auf Servern eines gewinnorientierten Privatunternehmens in den USA festgehalten.
Beworben wird Google Web History damit, dass, je mehr Google über das eigene Verhalten und die eigenen Vorlieben weiß, desto besser und genauer die Ergebnisse gesteuert werden können. Das geht soweit, dass Google anhand des Surfverhaltens eine personalisierte Liste an Adressen, die einem gefallen könnten, vorschlagen kann. Sind das wirklich Daten, von denen man möchte, dass sie außerhalb des eigenen Einflussbereiches gespeichert werden? Denn, obwohl die Möglichkeit zum Löschen einzelner oder aller Einträge besteht, so weist die „Privacy FAQ“ doch darauf hin, dass neben dem „Live-System“ noch ein weiteres Log-System betrieben wird, das diese Einträge weiterhin speichert.
Wem der Hang zum Datensammeln von Google bislang noch nicht negativ aufgestoßen ist, der sollte diese Einstellung spätestens jetzt überdenken. Es gibt genügend gute Alternativen zur Google-Toolbar und die Google-Suche kann auch (noch?) ohne einen Google-Account benutzt werden.
[Update 21.04.] Interessant ist in dem Zusammenhang, dass YouTube angekündigt hat, zu Vermarktungszwecken Nutzerdaten zu den Videos zu sammeln. So sollen Werbetreibende umfassende Informationen zu Alter oder Geschlecht der Surfer bekommen. Via heise.de