Google erlaubt Cloaking für Verlage

Eigentlich sind die Google-Regeln einfach und seit Anfang an klar: der Google-Crawler muss genau die Inhalte sehen, die auch der normale Besucher auf der Seite sieht. Wenn das nicht der Fall ist, spricht man von Cloaking – eine Technik, die Google als Verstoß gegen die Webmaster Guidelines ansieht und entsprechende Ranking Penaltys dafür verteilt.

Nun haben Verlage vor einigen Jahren gemerkt, dass Onlinewerbung nicht ganz so fürstlich bezahlt wird wie Printwerbung und auch das Angebot an Werbeflächen im Internet deutlich größer ist als zuvor in der Offline-Welt. Kurzum: es mussten weitere Erlösquellen her. Bezahlschranken für den Zugriff auf Inhalte sind da eine naheliegende Möglichkeit. Doch wie mit dem Problem umgehen, dass nur zahlenden Nutzer ausgelieferte Inhalte auch in Google nicht mehr ranken würden?

First Click Free” war bislang die Brücke, die Google Verlagen gebaut hat, um trotz eines Bezahlsystems für Inhalte in den Google SERPs vertreten zu sein. Wenn der erste Klick aus den Google Ergebnissen auf die Bezahlinhalte für den Nutzer kostenlos bleibt, hat Google bislang trotzdem die ganzen, eigentlich versteckten Inhalte indexiert und kostenlos Besucher geliefert.

Offenbar war diese Sonderbehandlung den Verlagen nicht genug. Das Wall Street Journal (hier die quasi First Click Free Variante des Artikels) vermeldet nun, dass Google künftig darauf verzichtet, dass der erste Klick kostenfrei sein muss. Inhalte dürfen nun komplett hinter der Bezahlschranke liegen und Google wird sie trotzdem vollständig indexieren.

Google erlaubt Verlagen damit offiziell das Cloaking von Inhalten. Ich bin gespannt, wie viele neue “Verlage” nun aus dem Boden schießen und wie Google hier nachvollziehbare Grenzen ziehen will.

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