Google-SERPs bald in Ajax?

In den USA testet Google derzeit für einige Nutzer die Auslieferung der Suchergebnisse als Ajax (Kein Putzmittel sondern JavaScript-Voodoo). Während das für manche Nutzer sicherlich Vorteile hat, da beim Weiterblättern nicht die komplette Seite neu geladen werden muss, gibt es auch eine Reihe von Nachteilen, die in US-Blogs (via Seofm) schon eifrig diskutiert werden. Den ersten Punkt sehe ich als nicht so kritisch an: ob Rankingchecker jetzt die (herkömmlichen) HTML-Serps oder irgendwelche serialisierten JavaScript-Daten parsen, ist egal. Es wird zwar eine Phase der Umstellung geben müssen, aber im Prinzip kein Problem – vielleicht können beide Seiten sogar noch etwas Traffic einsparen …

Der zweite Kritikpunk ist da schon kritscher und hat damit zutun, wie bei Ajax Parameter übergeben werden. Zuerst die herkömmlichen SERPs, jeweils Suche nach „sistrix“:

Aktuelle Umsetzung
Der Browser übergibt (im Regelfall) die komplette URL inklusive der Parameter als Referrer und diese Informationen tauchen dann auch im Webserver-Logfile auf und können ausgewertet werden. Bei der Ajax-Einbindung sieht das nun etwas anders aus:

Neue (AJAX) Umsetzung
Die gesuchten Keywords stehen hier im HTML-Anchor von Google. Da dies Informationen sind, die üblicherweise nur der Browser benötigt, um einen gewissen Bereich der Seite anzuspringen, übermittelt er sie auch nicht im Referrer. Die Webserver-Logfiles und alle anderen Analyse-Möglichkeiten erhalten also lediglich den Teil vor dem „#“ und somit keinen Hinweise auf das gesuchte Keyword.

Sollte Google die derzeitigen Tests als erfolgreich betrachten und die Ajax-SERPs als Standard für alle Googlesuchen einführen, haben sämtliche Analysetools und –Möglichkeiten ein Riesenproblem und ich sehe aktuell auch keinen Weg, die Keywordinformationen in der derzeitigen Ajax-Umsetzung trotzdem zu erhalten. Matt Cutts gibt in dem verlinkten Blogposting zwar erstmal Entwarnung („It is not our intention to disrupt referrer tracking, and we are continuing to iterate on this project.“), spannend wird es aber trotzdem, ob und wie diese Veränderung kommt.

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