Lokale Suche in Deutschland: Die Mitspieler

Auch, wenn die weltweite Vernetzung des Internets viele Vorteile hat, so ist es doch häufig gewünscht, nur Seiten zu finden, die in einem begrenzten regionalen Umkreis liegen. So mag das Hotel in New York noch so schön sein, als Unterkunft für die nächste Abakus Pubcon ist es denkbar ungeeignet. Diesen Markt beackern seit einiger Zeit verschiedene nationale und internationale Suchmaschinen. Hier ein kurzer Überblick über die Mitspieler

Google

Der Suchmaschinengigant integriert seine lokale Suche in den Kartendienst „Google Maps“. Google greift als Datenbasis offensichtlich auf ein recherchiertes Branchenbuch zurück, erweitert diese Daten aber um Informationen von der Homepage des Unternehmens, so eine URL im Branchenbuch hinterlegt ist. In Zusammenarbeit mit Partnern werden zu den Treffern Bewertungen und Kommentare eingeblendet. Die gefundenen Orte werden auf der von Google Maps bekannten Karte angezeigt.
Wie so häufig bei Google ist die lokale Suche zwar nicht besonderes aber eine solide Umsetzung mit angenehmer Bedienung, unübertroffener Geschwindigkeit und einer guten Datenbasis.

Vorteile: Geschwindigkeit, Benutzbarkeit, Kartenmaterial
Nachteile: Treffer auf Einträge des Branchenbuches eingeschränkt, folglich leidet die Aktualität

Yahoo

Die lokale Suche von Yahoo – noch als Beta gekennzeichnet – wird in Zusammenarbeit mit dem Branchenbuch „DasÖrtliche“ als Datenlieferant betrieben. Ähnlich wie bei Google dient das Branchenbuch hier als Datengrundlage; allerdings scheint Yahoo die Webseiten der Betriebe nicht zu durchsuchen und liefert somit eine nur eingeschränkte Funktionalität. Mit etwas bösem Willen könnte man die Suche von Yahoo auch als durchsuchbares Branchenbuch bezeichnen. Das Kartenmaterial stammt von map24 – mit seit Jahren dafür bekannt, dass die Karten, wenn überhaupt, dann extrem langsam ausgeliefert werden.

Vorteile: Durch Kooperation mit „DasÖrtliche“ sehr gute Datenbasis, Übersichtlichkeit
Nachteile: Keine wirkliche Websuche, langsamer Kartenserver, wirkt etwas halbherzig, Branchenbuchbasis

Suchen.de

Suchen.de, eine Kooperation unterschiedlicher deutscher Unternehmen unter Leitung der I-Info GmbH geht seit Oktober 2006 mit einer eigenen Suchlösung an den Start. Im Unterschied zu den Konkurrenten aus Amerika setzt suchen.de dabei stärker auf Informationen, die durch einen Robot aus dem Internet extrahiert werden. So besucht der Robot, der auf den Namen Gonzo hört, Webseiten und versucht dort, Daten wie Adresse, Kontaktdaten oder auch Öffnungszeiten auszulesen. Nach Abgleich mit vorhandenen Datenbanken werden die so gewonnen Daten mit Geodaten versehen und können danach durchsucht werden. Ein interessanter Ansatz, dem sicherlich die Zukunft gehört, da er nicht durch die manuelle Pflege von Branchenbüchern eingeengt ist – allerdings ist derzeit die Relevanz der Suchergebnisse nicht immer gegeben. Die gefundenen Seiten werden, wie von den anderen Suchen bereits bekannt, auf einer Karte angezeigt.

Vorteil: Durchsucht das Internet nach Informationen, dadurch prinzipiell aktueller und umfassender als Branchenbuchlösungen, übersichtliche Benutzeroberfläche
Nachteile: Relevanz noch nicht immer gegeben.

Web.de
Auch Web.de versucht sich in der lokalen Suche. Wie bei Google und Yahoo werden hier recherchierte Daten als Basis verwendet – Web.de setzt dabei auf die Schrober-Daten. Die ebenfalls als Beta gekennzeichnete Suche zeigt die Treffer – wie bereits hinlänglich bekannt – in einer Kartenübersicht an. Leider geht Web.de hierbei aber nicht weiter und bietet somit, wie Yahoo, nur ein gut durchsuchbares Branchenverzeichnis an. Aktuelle, aus dem Web gewonnen Daten sucht man in dieser lokalen Suche vergeblich.

Vorteile: Übersichtlichkeit, solide Datenbasis
Nachteile: Branchenbuchbasis, nur das nötigste umgesetzt – keine besonderen Features.

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