Nach Sanktionen: rt.com von Google deindexiert (aber nur in der EU)

Dass Webseiten vollständig aus dem Google-Index fliegen, kommt nur noch sehr selten vor. Nach Sanktionen der EU-Kommission lässt sich das jetzt für den russischen Propagandasender Russia Today (rt.com) beobachten.

Die EU-Kommission hat bereits am zweiten März die Verbreitung von Russia Today und Sputnik in der europäischen Union per Sanktion verboten – inklusive aller alternativer Verbreitungswege wie IPTV, Stream und eben auch der Webseiten.

Google hat sich mit der Umsetzung zwar etwas Zeit gelassen, ist dann aber doch tätig geworden. Im täglichen Sichtbarkeitsindex von rt.com sieht man sehr gut, dass die komplette Domain von 12.03. auf den 13.03. komplett aus Google verschwunden ist:

Dass auch eine Site:-Abfrage (außer unzureichend gekennzeichneter Werbung für die Google Search Console) keine Ergebnisse mehr liefert, bestätigt die Beobachtung:

Wer glaubt, dass Google hier aus Überzeugung handelt, wird enttäuscht. Bereits in der Schweiz (bekanntermaßen kein EU-Mitglied und daher von den Sanktionen nicht betroffen) rankt Russia Today in den letzten Jahren ungehindert mit über 5.000 Keywords:

Internetprovider (wie die Telekom in Deutschland) setzen die Sanktion übrigens über DNS-Sperren um. Diese (kurzsichtigen) DNS-Sperren in Europa haben auf das Crawlingverhalten von Google keine Auswirkungen: die komplette Infrastruktur dafür handelt strikt amerikanisch.

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