Onlinemarketing in Europa: SEO

Die Toolbox-Daten für die fünf interessantesten europäischen Märkte sind jetzt seit rund einem halben Jahr verfügbar. Ein guter Zeitpunkt, um zu schauen, welche Besonderheiten und Gemeinsamkeiten in Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Italien erkennbar sind. Den Auslöser zu dieser Artikelserie gab übrigens Andre, vielen Dank dafür. Los geht es heute mit dem SEO-Teil, die Auswertungen für SEM und Universal-Search folgen in eigenen Postings.

Vorweg noch ein paar Worte zu der Datengrundlage: wir schauen uns jede Woche für jedes der Länder 1 Millionen Keywords an. Diese sind so ausgewählt, dass sie einen repräsentativen Querschnitt durch das jeweilige, lokale Suchverhalten bilden. Auf dieser Basis werden dann die ersten 100 organischen Treffer, die erste Seite der AdWords-Anzeigen sowie die Integrationen von Universal-Search analysiert. Los geht es mit einem Diagramm, das zeigt, wie viele unterschiedliche Domains eigentlich aus diesem Sample von 1 Millionen Keywords in den Top-100 der organischen Treffer gefunden werden:


Besonders auffällig ist hier die starke Zweiteilung: während in Deutschland und England über 5 Millionen Domains ranken, sind es in Frankreich, Spanien und Italien nur jeweils um die 2 Millionen. Auch ganz interessant finde ich die Tatsache, dass im deutschen Index offenbar mehr Domains vertreten sind, als im englischen. Hier hätte ich durch die Nähe Englands zu den USA auf andere Verhältnisse getippt. Offenbar trennt Google diese beiden Märkte aber doch effektiver als gedacht.

Die Zahlen lassen zwei Rückschlüsse zu: entweder sind die SEOs in FR, ES & IT einfach so deutlich besser, dass sie die SERPS nach Belieben dominieren oder aber in diesen Märkten ist der Suchindex kleiner. Um da etwas mehr Einblick zu erhalten, hier die gleiche Auswertung, dieses Mal allerdings nur auf die Top-10 der organischen Google-Treffer bezogen:


Der Unterschied zwischen DE und UK tritt hier schon etwas deutlicher zutage, auch rücken die drei anderen Länder näher an die Werte von Deutschland und England. Ich würde diese Zahlen so deuten, dass der Index in diesen Ländern in der Tat kleiner ist. Das kommt für die Betrachtung der Top-10 naturgemäß nicht so stark zum Tragen, bei der Auswertung für die kompletten Top-100 dafür umso deutlicher, da der Algorithmus durch den kleineren Index hier aus weniger Domains auswählen kann. Die nächste Auswertung zeigt die durchschnittliche Anzahl an Keywords, für die eine Domain in den 5 Ländern zu finden ist:


Hier treten die Unterschiede noch etwas deutlicher hervor: während man als Domainbetreiber in Italien im Durchschnitt zu 47 Keywords in Google zu finden ist, reduziert sich dieser Wert in Deutschland auf nur noch 15 Keywords. Interessant ist auch, dass England – wenn auch knapp – noch hinter Deutschland liegt. Auf Basis dieser Daten liege ich wohl nicht komplett daneben, wenn ich behaupte, dass die deutschen SERPs in der Gesamtbetrachtung die Schwierigsten in ganz Europa sind. Sicherlich wird es einzelne Themen und Gebiete geben, wo dieses anders aussieht, über alles gesehen, dürfte es aber zutreffen.

Interessant sind zu Zahlen nun, wenn man sie in Bezug zu anderen Daten setzt. Dass die Konkurrenz im einwohner- und kaufkraftmäßig größten Land Europas auch am stärksten ist, dürfte nicht überraschen. Wenn man nun aber überlegt, dass in Frankreich mehr potentielle Kunden als in England leben, so scheint dieser Markt unter SEO-Gesichtspunkten interessant zu werden. Weiter geht es im nächsten Posting dann mit der Betrachtung der SEM-Zahlen.

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