Penguin-Update: erste Überlegungen, weitere Daten

Der Rauch über dem Schlachtfeld der Google-SERPs hat sich mittlerweile etwas gelichtet und obwohl die Änderungen durch das Qualitäts-Update nur rund 3 Prozent aller SERPs betroffen hat, ist das Echo in der SEO-Branche ungleich größer. Kein Wunder – waren es doch die Seiten und Optimierungsmethoden unserer Zunft, die Google sich mit diesem Update vorgenommen hat. In der Toolbox sind die neuen Daten seit heute eingespielt und unsere Serverauslastung zeigt uns das große Analyse- und Informationsbedürfnis zu diesem Thema. Erschwert wird dies noch zusätzlich dadurch, dass Google in Gestalt von Matt Cutts mittlerweile bestätigt hat (hier und hier), dass in den letzten Tagen neben dem Qualitäts-Update auch noch eine weitere Inkarnation von Panda eingespielt wurde. Mit diesem Wissen haben wir unsere Sichtbarkeitsindex-Listen neu gerechnet und berücksichtigen jetzt nur Veränderungen, die sich zwischen Montag (23.04.) und Mittwoch (25.04.) ergeben haben – das Bild wird dadurch klarer und erleichtert die Suche nach den Ursachen.

Stichwort Ursachen – im erklärenden Blogposting hatte Google ja bereits zwei Fährten gelegt: zum einen übertriebene Onpage-Maßnahmen (Keyword-Stuffing), zum anderen ungeschickt gekaufte Keyword-Links. Während Google hier recht sicher mehr als einen Indikator heranzieht, um den neuen Filter auszulösen, würde ich die Gewichtung eher im Offpage- als im Onpage-Bereich sehen. Lassen sich Onpage-Fehler in der Regel sehr schnell beheben, sieht es bei Versäumnissen im Linkbuilding komplett anders aus. Einmal gesetzte Links sind häufig nur sehr schwer wieder zu entfernen. Und selbst wenn dies gelingt, ermöglicht Google der zeitliche Verlauf der Aktion noch interessante Rückschlüsse.

Sieht man sich die Backlink-Profile der rechts in der Tabelle aufgeführten Domains mal etwas genauer an, so fällt einem bei einem überraschend großen Anteil eine starke Konzentration auf „harte“ Money-Keywords bei den Top-Linktexten auf. Ein Klick auf die Herkunft der Links zeichnet auch nicht gerade ein Bild, das für ein solides und natürliches Linkbuilding im Heimatmarkt der Domain spricht. Waren es bei Panda noch eher Nutzersignale, scheint Google bei diesem Update wieder auf „handfeste“ SEO-Kriterien zu setzen. Ob On- oder Offpage, das sind alle Punkte, die der gewiefte SEO schon seit Jahren zu seinem Repertoire zählt.

Noch ein kurzer Satz zu den zahlreichen Stimmen, die nach so einem Update aufbranden, die so eine Entwicklung schon seit Langem kommen gesehen haben: Natürlich haben viele der betroffenen Domains gegen die Google-Richtlinien verstoßen und natürlich ist es Googles Recht, jetzt endlich Schritte dagegen zu unternehmen. Trotzdem sollte man im Hinterkopf behalten, dass es etliche Branchen gibt, in denen ein fairer Wettbewerb in den SERPs mit Methoden, die innerhalb der Google-Richtlinien liegen nicht möglich war. Späte Häme ist hier fehl am Platz.

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