Amazon.de im April: Gardena- und Compo-Verkaufszahlen explodieren, ein Blitzerwarner springt auf Platz 2 des Monats-Bestseller-Rankings

Unternehmen und Marken, deren Produkte von den wärmeren Jahreszeiten profitieren, haben ihre Verkäufe im deutschen Online-Shop von Amazon gegenüber dem Vormonat teilweise deutlich gesteigert.

Die größten Aufsteiger heißen dabei Gardena und Compo. Gardena, das u.a. tausende Gartenscheren und viel Zubehör rund um das Thema Gartenschlauch verkaufte, setzte 82 Prozent mehr Produkte ab als im März, Compo, dessen Bestseller im April Rasenunkrautvernichter und Dünger für Hecken waren, wuchs um 58,9 Prozent.

Die Top-Brands nach Wachstum, Verkauf und Umsatz

Gardena und Compo, die beiden Marken rund um das Thema Garten und Gärtnern führen mit ihren Zuwachsraten das Ranking der Brands an, die im April ihre Verkaufszahlen bei Amazon.de gegenüber dem Vormonat am deutlichsten steigern konnten:

Übrigens: Mit Klick auf die jeweilige Marke in der Tabelle öffnet sich direkt die entsprechende Kategorie-Übersicht in SISTRIX für eigene Analysen.

Spannend ist auch das extreme 161,8-Prozent-Plus des Grill-Herstellers Weber, sowie das 206,34-Prozent-Plus der Marke ooono, die u.a. Blitzerwarner für das Auto vertreibt. Dazu kommen wir gleich noch, wenn wir die meistverkauften Produkte des Monats analysieren.

Compo und Gardena schafften mit ihren Zuwachsraten sogar den Sprung in die Top Ten der Brands mit den meistverkauften Produkten des Monats. In Führung liegt hier wie im März Lego, dahinter folgen Philips und Ravensburger:

Beim Umsatz liegen teilweise andere Marken vorn, die weniger, dafür aber teurere Produkte verkaufen. Die Nummer 1 heißt hier diesmal Samsung, das im Vergleich zum März dank eines 12,4-Prozent-Plus an Apple vorbeizog, das wiederum 11,4 Prozent unter seinem Amazon.de-Umsatz des Vormonats liegt.

Drei Brands finden sich in beiden Top Tens, gehören also sowohl nach der Anzahl der Verkäufe, als auch nach Umsatz zu den stärksten Marken: Lego, Philips und interessanterweise Einhell.

Das Unternehmen aus Landau an der Isar ist ein Werkzeughersteller, der neben traditionellem Werkzeug von der Bohrmaschine bis zur Säge auch viele Produkte für den Garten produziert, darunter Rasenmäher, Wasserpumpen und elektrische Gartenscheren. Einhell verfügt über ein innovatives Akkusystem mit “einem Akku für 300 Geräte”, das die Firma im April auch massiv im Fernsehen bewarb – vermutlich ein Grund für steigende Umsätze und Verkaufszahlen.

Die Bestsellerliste des Monats

Nun also zur Marke ooono, die es auf Platz 3 des Aufsteiger-Rankings des Monats geschafft hat. Das Unternehmen aus Dänemark bewirbt seine Produkte damit, dass sie für “mehr Sicherheit und Voraussicht im Verkehr” sorgen.

Tatsächlich stellt ooono neben elektronischen Parkscheiben vor allem die “Co-Driver” her, die Autofahrerinnen und -fahrer vor Geschwindigkeitskontrollen warnen, klassische Blitzerwarner also. Die beiden “Co-Driver” von ooono mit den Modellzusätzen “No2” und “No1” verkauften sich im April laut SISTRIX-Daten 23.625 bzw. 21.365 mal über Amazon.de und belegen damit die Ränge 2 und 3 der meistverkauften Produkte des Monats. Und das, obwohl die Nutzung der Warngeräte während des Autofahrens nicht erlaubt ist.

Platz 1 der Bestsellerliste des Monats ging hingegen an ein “Kollagen Pulver” der Marke glow25. Solche Pulver sind derzeit sehr beliebt, sollen laut Herstellern u.a. für straffere Haut, weniger Falten, glänzendes Haar, feste Fingernägel und stabilere Gelenke sorgen. Eine Portion Glaube gehört sicher dazu, wenn man solche Pulver kauft und einnimmt.

Auf den weiteren Top-Ten-Rängen des Monats finden sich neben Dauerbrennern wie Katzenstreu und Leitungswasser-Filterpatronen für Kaffee-Vollautomaten auch Aufsteiger wie die erwähnten Blitzerwarner und ein Spritzmittel zum Schutz vor Raupen der Firma Neudorff, die sich ebenfalls im oben gezeigten Aufsteiger-Ranking der Marken befindet.

Einer der großen (und lustigen) Aufsteiger des Monats ist im Übrigen der “Schlummer Otter” von Fisher-Price, ein Kuscheltier für Babys und Kleinkinder, das beruhigende Melodien und Geräusche von sich geben kann und mit rhythmischen Atembewegungen zur Beruhigung der kleinen Besitzerinnen und Besitzer beitragen soll.

Er verkaufte sich im April fast 8.000 Mal und sorgte damit für einen Umsatz von über 300.000 Euro.

Die Umsatzbringer des Monats

Nach Umsatz hieß die Nummer 1 des deutschen Amazon-Shops auch im April PlayStation 5. Die Slim-Variante wurde etwas mehr als 5.200 mal verkauft und setzte damit mindestens 2,63 Millionen Euro um.

“Mindestens” deswegen, weil SISTRIX bei Produkten mit unterschiedlichen Ausstattungen und damit auch unterschiedlichen Preisen, sowie bei Produkten, die während des Monats Preisschwankungen ausgesetzt waren – z.B. durch Angebote -, eine Umsatzspanne ausweist, in der sich der tatsächlich erzielte Umsatz befindet.

Die PS5 schaffte es im Übrigen auch noch auf Platz 10 der Liste – mit dem Bundle, in dem neben der Konsole auch noch das Rennspiel “Gran Turismo 7” steckt.

Platz 2 des Umsatz-Rankings ging wie im Vormonat an einen Saugroboter der Firma roborock, dahinter folgt dann schon der “Co-Driver No2” von ooono. Apple ist dreimal in der Top-Ten-Tabelle vertreten: mit den AirPods, dem iPad der 10. Generation und dem iPhone 15.

Entwicklungen in den Kategorien und Branchen

Der Blick auf die Haupt-Kategorien des Amazon-Shops zeigt ein angesichts der obigen Analysen zu erwartendes Plus der “Garten”-Artikel. In dieser Kategorie stiegen die Umsätze gegenüber dem März noch einmal um extreme 58,5 Prozent. Der Mindestumsatz schoss hier von 64,77 Millionen auf 102,64 Millionen Euro nach oben.

• Insgesamt legten 17 der 22 von SISTRIX ausgewiesenen Haupt-Kategorien (nicht ausgewiesen werden derzeit Tonträger, DVDs und Blu-rays sowie Bücher) gegenüber dem März zu.
• Einen Umsatzrückgang beklagten im April lediglich die Kategorien “Computer & Zubehör”, “Kosmetik”, “Haustier”, “Baby” und “Software”.
• Das größte prozentuale Plus gab es neben der “Garten”-Kategorie bei “Auto & Motorrad” und “Sport & Freizeit”.

Amazon-Analyse für Mai

So viel zu den Daten aus April. Die nächste Analyse von Datenjournalist Jens Schröder mit den Amazon-Daten aus Mai erscheint in etwa einem Monat.