Eines der Dinge, die mir an der Suchmaschinenoptimierung wirklich gefallen ist, dass dies nicht ein einziges, abgegrenztes Betätigungsfeld, das nie verlassen wird, ist, sondern es eine Vielzahl an Herangehensweisen und Methoden gibt, von denen sehr viele aus der Erfahrung in anderen Bereichen profitieren. Wenn ich beispielsweise an die SEM-Kollegen denke, ist zwar ab und an etwas Neid vorhanden, da Geld dort relativ einfach Erfolge (=Positionen=Traffic) kaufen kann, auf Dauer wär‘ mir das Denken aber vermutlich zu eindimensional (SEMler dürfen jetzt in den Kommentaren ihrem Unmut Luft machen).
Eines dieser Felder, dessen Schnittmenge mit der seriösen Suchmaschinenoptimierung überraschend groß ist, ist das barrierefreie Webdesign. Bei der barrierefreien Umsetzung von Webprojekten geht es darum, diese für Menschen mit unterschiedlichsten Wahrnehmungsmöglichkeiten zugängig zu machen: der Content sollte sowohl für User mit einem herkömmlichen Webbrowser in der Standardeinstellung zu lesen sein, muss aber auch für Sehbehinderte, deren „Bildschirm“ aus einer Braillezeile besteht, verständlich sein. Dass hier von auch ein Suchmaschinencrawler, der bekannterweise ebenfalls nur Text lesen und indexieren kann, profitiert, ist wenig überraschend. Seiten, die versuchen, ihre Inhalte barrierefrei zu präsentieren, haben somit in den meisten Fällen bereits einen großen Schnitt in Richtung einer OnPage-Optimierung gemacht. Allen, die etwas über den „SEO-Tellerrand“ hinausschauen wollen, kann ich somit ein RSS-Abo der Seite „Einfach-Fuer-Alle“ (auch, wenn in den News der Tenor ab und an und zu unrecht negativ gegenüber SEO ist …) und, als Einstieg in die Materie, den entsprechenden Abschnitt von SELFHTML empfehlen. In vielen Fällen kann man interessante Ideen für den SEO-Bereich ziehen und hilft somit sowohl Google als auch der Barrierefreiheit seiner Webseiten. Übrigens: Webseiten des Staates sowie staatlicher Stellen müssen seit einiger Zeit barrierefrei umgesetzt sein – nicht, dass von dort Konkurrenz droht …