Erfahrungen mit Textbroker.de

Ich habe bei Internetmarketing-News und dem Affiliateboy jeweils einen Beitrag zu Textbroker.de gelesen und, da ich seit ein paar Tagen ebenfalls mit diesem Service zur Contenterstellung experimentiere, will ich auch meine Meinung dazu beitragen.

Textbroker bringt Produzenten von Texten auf der einen und Contentsuchende auf der anderen Seite zusammen. Es wird damit geworben, mehr als 6.000 Textschreiber rekrutiert zu haben. Die Bezahlung erfolgt auf Wortbasis. Je nach Qualitätseinstufung des Texteschreibers erhalten diese zwischen 0,2 und 4 Cent pro Wort – der Auftraggeber zahlt zwischen 0,4 und 6 Cent. Etwas befremdlich mutet es da an, dass zusätzlich dazu noch eine Bearbeitungspauschale von 30 Cent pro Auftrag fällig wird. Die Qualitätseinstufung reich von einem bis zu fünf Sternen. Neue Texter erhalten zuerst 3 Sterne und werden dann, nach den ersten Aufträgen entsprechend ihrer Leistung eingestuft. Lustig ist, dass die Bewertung dieser Stufen bei den Seiten für Texter und Kunden komplett unterschiedlich formuliert ist. So steht auf der Texterseite für drei Sterne „sehr gute Qualität“, während auf der Auftragsgeberseite bei drei Sternen „durchschnittliche Qualität“ steht.

In den letzten Tagen habe ich um die 20 Texte zu Regionen und Gebieten Deutschlands erstellen lassen. Aufgabenstellung war, einen relativ kurzen und informativen Text zu diesem Gebiet zu schreiben. Ein Beispieltext wurde eingestellt um zu verdeutlichen, was gewünscht war. Da es hier nur um kurze Texte ging, bei denen neben korrektem Deutsch und einem Überfliegen der Informationen zu dem Gebiet etwas bei Wikipedia keine weiteren Qualifikationen nötig sind, habe ich mich für Qualitätsstufe zwei entschieden.

Das Ergebnis war extrem unterschiedlich. Es waren Texte dabei, die ich ohne Änderungen übernehmen konnte aber es waren auch – leider recht viele – dabei, die indiskutabel waren. Ich hätte nicht gedacht, dass soviel Rechtschreib-, Grammatik- und inhaltliche Fehler in einem derart kurzen Text unterzubringen sind. Textbroker bietet dann die Möglichkeit, den Text überarbeiten zu lassen oder ihn komplett abzulehnen. Ich habe zuerst die Überarbeitung gewählt und danach, als die Änderungen an den Texten nicht weitreichend genug waren, abgelehnt.

Als Fazit für mich ergibt sich, dass ich weiterhin auf Studentinnen, die bei uns im Büro sitzen, setzen werde und Textbroker eventuell für kleinere Aufträge, die zeitnah abgewickelt und bei denen die Qualität zweitrangig ist, nutzen werde. Als Hauptproblem bei Textbroker sehe ich, dass auch niedrigere Einstufungen eine gewisse Mindestqualität garantieren sollten: Rechtschreibung und Grammatik sind keine Punkte, über die diskutiert werden kann. Die Betreiber der Plattform müssen aufpassen, dass sie nicht die Klientel anziehen, die sonst versucht, durch obskure „Browsertoolbars“ oder „Lose“ ein paar Cent zu verdienen.

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