Gefahren unnatürlichen Linkaufbaus

Bernd hat mich nicht losgelassen. Nicht nur, dass ich mich einiger Kommentare erwehren musste, die in der bloßen Feststellung, dass bislang aller Spam von „Bernd Sonnensegel“ und „Jens Markise“ aus dem Osten der Republik kam, mangelndes Interesse an der gelebten Wiedervereinigung sahen, nein, es geht mir – wenig überraschend – eher um das Suchmaschinenranking. Die gestrige Site-Clinic auf seoFM war dann Anlass genug, mich zu der Backlinkstruktur einiger Webseiten zu äußern.

Google war mit dem damals revolutionären Konzept des Rankings anhand von Backlink-Daten in den Suchmaschinenmarkt gestartet – wie man heute am Marktanteil sieht, nicht ganz erfolglos. Konnte Google in den Anfangsjahren noch davon ausgehen, dass Links gesetzt wurden, weil sie eine Empfehlung für die verlinkte Seite darstellten, hat sich dies deutlich geändert. Viele Links bestehen nicht mehr, um eine Empfehlung auszusprechen, sondern, um das Google-Ranking zu seinen Gunsten zu verändern. Neben dem Bereich des Linkkaufs sowie –Verkaufs dürfte mittlerweile auch die große Masse der Links, die von Webmastern selber gesetzt werden die Qualität des Indexes negativ beeinflussen: Webkataloge, Artikelverzeichnisse, Social-Bookmarking-Systeme, Blogkommentare. Wer glaubt, seine neue Domain mit solchen Links dauerhaft stärken zu können, irrt.

Um zu zeigen, dass selbst ich mit meinen bescheidenen Möglichkeiten Domains, die stark auf solche Links setzen, ausfindig machen kann, habe ich alle Domains, die SEO-United dankenswerterweise (aber vermutlich nicht in erster Linie für diesen Zweck) in Listen von Artikelverzeichnissen, Presseverteilern, Social-Bookmarking-Systemen und Webkatalogen zusammengestellt hat, auf ausgehenden Links untersucht. Pro Quell-Domain wurde jede Ziel-Domain dabei maximal einmal gewertet (also eine Art Domain-Pop) und das Ganze zum Schluss absteigend sortiert. Dass Links aus diesem Bereichen nicht per se ein Problem darstellen, zeigt sich an den Spitzenreitern wie Google oder WordPress.org. Problemtisch wird es, wenn man die Anzahl der Links aus diesen „unschönen“ Bereichen in Relation zu der Gesamtzahl der Backlinks der Domain setzt. Eine Übung, die für Google kein Problem darstellen und eine überraschend hohe Trefferquote haben dürfte.

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