Google Sitelinks revisited

Die Sitelinks von Google sind häufiger Gegenstand unterhaltsamer Diskussionen in den gängigen SEO-Foren. So richtig weiß niemand etwas Fundiertes dazu – folglich schießen die abstrusesten Deutungen und Ideen ins Kraut. Um die Verwirrung zu komplementieren, hier noch ein paar Ideen von mir zu dem Thema. Sitelinks werden die Links in den Google SERPs genannt, die ab und an unter dem ersten Treffer zu finden sind, dort werden dann 4 Deeplinks inkl. Titel angezeigt, hier der hervorgehobene Teil:

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Wie diese Sitelinks generiert werden, hat Google in einem Patent von Ende letzten Jahres veröffentlicht: Laut Patent werden die Zugriffe auf Seiten via einer Toolbar – hier also offensichtlich der Google-Toolbar – geloggt. Da zu jeder PageRank-Abfrage ein Zugriff auf die Googleserver mit der aktuellen URL erfolgen muss, dürfte Google eine Datenbasis haben, die breit und diversifiziert genug ist. Neben dem reinen Zugriff auf die Seite werden noch weitere Informationen wie die Verweildauer auf der Seite, die darauf hindeuten, dass eine Seite interessant oder wichtig ist, gespeichert und ausgewertet. Ganz interessant, dass Google hier lediglich das Userverhalten als Grundlage nimmt – könnte Gerüchten, die das Userverhalten als Ranking-Faktor für die „normalen“ SERPs sehen Auftrieb geben. Allerdings klärt dies jetzt nur, welche Sitelinks ausgewählt und angezeigt werden.

Interessant ist jetzt noch die Frage, wann diese Sitelinks überhaupt unter dem ersten Treffer – und nur dort – eingeblendet werden. Leider lässt sich das Patent dazu nicht weiter aus, so, dass Überlegungen und Beobachtungen herhalten müssen. Mit hineinnehmen in die Betrachtung möchte ich jetzt noch ein „Feature“ der Google-SERPs, das glaube ich nur recht begrenzt öffentlich bekannt ist: Prefetch. Mozilla hat für seine Browser die Möglichkeit implementiert, verlinkte Seiten im Hintergrund zu laden, so, dass sie nach einem Klick auf den Link direkt zur Verfügung stehen. Google nutzt diese Möglichkeit und kennzeichnet bei einem Teil der SERPs den jeweils ersten Treffer entsprechend. Bei der Auswertung von 10.000 zufälligen SERPs hat sich ergeben, dass etwas über 18 Prozent der ersten Treffer die Sitelinks und immerhin über 37 Prozent dieses Prefetch-Attribut haben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass ausnahmslos alle Seiten, die Sitelinks haben auch per Prefetch gekennzeichnet sind. Wenn man nun der Überlegung folgt, dass das Prefetch-Attribut auf eine, im Vergleich zu den weiteren Resultaten, besonders hohe Klickrate hinweist, so könnte es als eine „Vorstufe“ zur Anzeige der Sitelinks gewertet werden. Wenn nun zu dieser hohen Klickrate noch weitere Faktoren hinzukommen – „Autorität“ oder ein hoher Anteil an Verlinkungen mit dem Keyword um nur zwei mögliche zu nennen – werden zusätzlich die durch die Toolbar gewonnen Sitelinks eingeblendet.

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