Google vs. Linkhandel, Teil 42

Der Handel mit Links zur Manipulation der Google Ergebnislisten ist fast so alt wie die Suchmaschine selber. War es in den Anfängen noch ein überschaubar kleiner Markt mit entsprechend geringen Auswirkungen auf die SERPs, scheint Google das Thema seit 2007 doch so stark zu beschäftigten, dass man einen seitdem andauernden öffentlichen Kampf gegen Käufer und Verkäufer führt. Das „Google Gewissen“, häufig in Personalunion mit Matt Cutts auftretend droht, bittet, schüchtert ein – und am Ende der Aufführung hat sich dann doch nichts geändert und das Spiel geht im kommenden Jahr erneut los.

Vor ein paar Wochen war es mal wieder soweit: dieses Jahr hat Google die Ansprache etwas persönlicher gewählt und in der Inbox sehr vieler Google Webmaster-Tools-Accounts eine kurze Grußbotschaft hinterlassen, in der von unnatürlichen Links auf die eigene Webseite die Rede ist. Dabei ist Google (natürlich) nicht konkret geworden, sondern blieb bewusst ominös. Man solle die Links doch bitte entfernen und danach erneut an der Google Pforte vorstellig werden. Flankiert wurde die Maßnahme von extrem vagen Andeutungen, dass Links künftig anders bewertet werden und ein paar Grimassen von Matt Cutts zum Thema Überoptimierung von Webseiten. Um die eigene Entschlossenheit zu unterstreichen, gab es ein paar Bauernopfer (passenderweise im Leadgen-Bereich, bestimmt uninteressant für Google in Zukunft).

Schau ich mir die Reaktionen in der SEO-Branche an, scheint Google mit diesem Anlauf mehr Erfolg zu haben, als die letzten Jahre. Häufig unreflektiert werden Googles geschickt gestreute Äußerungen übernommen, Links werden abgebaut, Linkverkäufer zum Eigenschutz in den Webmaster-Tools benannt. Auch bei denjenigen, die aktuell noch nicht aktiv werden, hinterlassen solche Aktionen Eindruck: vielleicht ist ja doch etwas dran und ich kaufe diesen Link jetzt besser nicht?

Ich bin schon gespannt auf die Google-Aufführung des kommenden Jahres.

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