Hat Google bei eigenen Produkten noch die nötige Objektivität?

Fraglos hat Google in den letzten Jahren eine tolle Suchmaschine entwickelt. Die Qualität ist nahezu durchgehend deutlich besser als die der Konkurrenz, die Bedienung der Basisfunktionen ist selbsterklärend und der Marktanteil wächst – zumindest in den westlichen Märkten, in denen noch keine 90 Prozent erreicht sind – beständig.

Was haben die SERPs für die folgenden Keywords gemeinsam: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt oder auch Deutschland, Frankreich, Italien, USA? – Richtig, Google blendet zu allererst einen „Treffer“ von Google Maps ein. Damit es nicht zu unauffällig ist, auch direkt mit einer verkleinerten Kartengrafik und einem Formularfeld, um den Google Routenplaner zu benutzen. Wie Karstadt übrigens dazu steht, dass bei der Suche nach dem Firmennamen die Karte der rund 6.000 Einwohner zählenden Stadt „Karstädt“ eingeblendet wird, ist bis dato übrigens noch nicht überliefert.

Das Problem an der Sache ist nun, dass der Nutzer der Objektivität von Google vertraut. Eine Seite steht in den Google-SERPS üblicherweise vorne, weil der Algorithmus von Google so entschieden hat – und nicht, weil ein Editor die Hintergrundfarbe schöner fand oder das Werbebudget des Seitenbetreibers besonders groß ist. Wenn Google jetzt von diesem Grundsatz abkehrt und seine SERPs zu Promotion eigener Dienste nutzt, so könnte das längerfristig dazu führen, dass das Vertrauen der Nutzer in Google schwindet. Erweiterungen wie „Universal Search“, mit der die SERPs etwas aufgehübscht und multimedialer gestaltet werden sind eine Sache. Hierbei verändert Google lediglich die Darstellungsform der Resultate. Ein manueller Eingriff, wie er bei nahezu allen deutschen Städtenamen sowie einer Vielzahl von Ländernamen jetzt allerdings vorliegt, hat da schon eine andere Klasse.

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