In 2012 hatte mir Johannes für einen Konferenzvortrag rund um internationales und multilinguales SEO dankenswerter Weise schon einmal schicke Daten aus der Toolbox gezogen. Damals gab es auf dem Sistrix Blog entsprechend hier einen Artikel dazu. Ende letzten Jahres durfte ich auf der Inbound Konferenz in Boston als Speaker dabei sein. (Nicht einmal artverwandt mit Online Marketing Konferenzen aus Europa und auch für amerikanische Verhältnisse riesig: über 19.000 Konferenz-Teilnehmer(!). Hier ein Recap).Wenn man schon mal auf der anderen Seite des Teiches sprechen darf, dann legt man sich selbstverständlich noch mehr ins Zeug. Entsprechend hatte ich wieder bei Johannes angeklopft und hoch spannendes erhalten.
Die vier folgenden Charts sind aus diesen drei Gründen noch spannender als die aus 2012:
- Es gibt Daten aus mehr Ländern, da die Toolbox in der Richtung gewachsen ist
- Wir können uns Entwicklungen im Zeitverlauf anschauen, da man die 2012er mit den 2016er Zahlen vergleichen kann
- Und es gibt einen weiteren Blickwinkel auf die Sachlage, welcher das Bild noch etwas mehr vervollständigt
Genießt es. Zunächst immer das Chart mit den Daten und dann ein paar Gedanken dazu.
Dieses Chart zeigt, wie viele Millionen verschiedene Domains es schaffen, wenigstens einen Platz einzunehmen innerhalb der besten 100 Ergebnisse zu dem (jeweils pro Land gleich großen und vergleichbar gestalteten) Keyword Set. Je höher der Balken, je mehr verschiedene Domains kämpfen um Platzierungen.Spannend zu sehen, dass praktisch in jedem Land der Wettbewerb in den Top 100 zugenommen hat. Es kämpfen jetzt eine größere Anzahl Domains um Platzierungen in den Rankings. Wie zuvor sind die deutsch- und englischsprachigen Märkte extrem kompetitiv im Vergleich zu den anderen erfassten Märkten. Schön, dass sich auch bei den neu erfassten Ländern das Bauchgefühl des international tätigen SEOs bestätigt.
Von den Domains, die es in die Top 100 geschafft haben, ist in diesem Chart jetzt zu sehen, bei wie vielen Keywords es im Schnitt eine Domain schafft sich zu platzieren (in den Top 100). Das Chart ist somit ein bisschen wie die Umkehrversion der vorherigen Daten. Bei mehr Wettbewerb, also mehr Domains die um Keywords kämpfen, bekommt eine einzelne Domain weniger Keywordplatzierungen. Das Chart ist also ein anderer Blickwinkel auf die Infos – welcher aber in gewisser Weise als „Prüfsumme“ dienen kann. Soweit sieht für meine Augen alles recht konsistent aus. Kleine Abweichungen aber imho nicht signifikant genug.
Der Blickwinkel auf die Daten, dargestellt im aktuellen Chart, ist neu. Ich entsinne mich nicht mehr ganz, ob dieser beim vorherigen Mal nicht vorlag oder ich ihn nicht verarbeitet habe. Entsprechend sind hier nur Daten aus 2016 enthalten. Was zu beachten ist, im Vergleich zu den ersten beiden Charts, dass es hier „nur“ um die Top 10 geht und nicht mehr um die kompletten Top 100.
Man sieht also, wie viele verschiedene URLs eine Domain schafft im Schnitt in die Top 10 zu bringen und wir wissen ja alle, dass das der einzige Ort ist, wo man Traffic bekommt. Eine spannende mögliche Implikation hieraus und Diskussion, die man anfangen könnte ist, welchen Einfluss dies auf Contentstrategien hat. Es könnte, wenn man die Daten so interpretieren möchte, vernünftig sein, in weniger kompetitiven Märkten gröbere Contentstrategien durchzuführen und in sehr wettbewerbsintensiven Märkten eher granularer vorzugehen. Letztendlich geht es um den ROI im SEO Bereich. Wenn es mir in manchen Märkten ausreicht mit weniger Content zu arbeiten, weil es mir genügt mich dort thematisch „breiter“ zu engagieren, dann ist das sicher eine spannende Sache. Na schaut mal selbst – vielleicht seht ihr das ähnlich 😉
Zu guter Letzt das wichtigste Chart: wie viele (Millionen) Domains erhaschen erfolgreich Top 10 Positionen in dem jeweiligen Land & Jahr. Hier finde ich die Zahlen sehr beeindruckend. Es gelingt in jedem Land VIEL weniger verschiedenen Domains in die Top 10 zu kommen und Traffic zu erhalten! Zeigt wieder einmal mehr: SEO am besten ganz oder gar nicht machen. Zumindest in deutsch- und englischsprachigen Märkten. Und es bleibt die Binsenweisheit des international im SEO-tätigen: Das europäische Umland bietet tolle Chancen-Nutzen-Relationen 😉 Viel Spaß beim Rocken der SERPs – in welchem Land und welcher Sprache auch immer.