SISTRIX Sichtbarkeitsindex

Da ich ja bereits einige Diagramme mit dem SISTRIX Sichtbarkeitsindex hier im Blog genutzt haben (im letzten Posting beispielsweise) und auch der monatliche IndexWatch auf diesen Daten basiert, möchte ich ein paar Worte zu diesem Wert, den Ideen dahinter und dem Wege der Erstellung schreiben, so dass die Angaben transparenter werden.

Grundidee war, dass das reine Sammeln und Darstellen einiger Keyword-Positionen in der Regel kein realistisches Bild über den Erfolg oder Misserfolg einer Domain den in den (Google)-Serps bieten kann. Entweder ist die Zahl der Keywords, die man beobachtet zu gering oder – und das ist in meinen Augen weit häufiger der Fall – werden „falsche“ Keywords eingepflegt: der Seitenbetreiber hat andere Vorstellungen von den Suchbegriffen, als die Suchenden und so wird am „Markt vorbei“ beobachtet.

Um dieses Problem zu lösen, war die Überlegung, eine (größere) Anzahl von Keywords regelmäßig zu beobachten und aus den Ergebnissen einen Indexwert zu bilden. Für den SISTRIX Sichtbarkeitsindex nutzen wir dafür eine Keywordbasis von einer viertelmillionen Keywords mit den jeweils ersten 100 Ergebnissen – also 25 Millionen Datenpunkte. Die Keywords sind so ausgewählt, dass sie einen guten Durchschnitt über das Suchverhalten in Deutschland bilden: die großen „Blockbuster“ wie ‚kredit‘ oder ‚immobilien‘ sind ebenso dabei, wie Suchbegriffe aus dem (extremen) Longtail und alles zwischen diesen beiden Extremen. Ein kleiner Teil der Keywords wird regelmäßig anhand aktueller Trends und Ereigbnisse bestimmt – so werden dann auch zeitweise sehr trafficstarke Suchen wie ‚Wahlen USA‘ abgebildet.

Je nach erwarteter Klickrate auf den unterschiedlichen Positionen (hier wird zwischen den Keywords differenziert, da Navigationssuchen wie ‚ebay‘ auf der ersten Position eine deutlich höhere Klickrate als beispielsweise informationsgetriebene Suchen haben) und Suchvolumen auf diesem Keyword wird dann für jeden der 25 Millionen Datenpunkt ein gewichteter Wert gebildet. Die Summe dieser Werte ergibt schliesslich den SISTRIX Sichtbarkeitsindex. Wir hatten überlegt, weitere Werte wie beispielsweise den Klickpreis des Keywords im SEM-Bereich ebenfalls in den Indexwert einfließen zu lassen, haben nach Versuchen allerdings davon abgesehen, da diese Werte zum einen nicht sauber erhoben werden können und sie zum anderen die Aussagekraft des resultierenden Indexwertes in eine (häufig ungewollte) Richtung verschiebt.

Das Schöne am SISTRIX Sichtbarkeitsindex ist nun, dass er mit einem Blick ermöglicht, den Erfolg einer Domain (oder Subdomain) in den SERPs zu beurteilen sowie die Entwicklung (wir erheben die Daten mittlerweile seit gut über einem Jahr) zu beobachten. Zur Verdeutlichung, hier einige Beispiele: Yigg verhaut den Relaunch, Webnews hat kurzzeitig ein Duplicate-Content-Problem, kriegt dies aber wieder in den Griff (Diagramm). Die „Personensuchmaschine“ Yasni.de startet mit einigem zeitlichen Vorsprung, der Konkurrent 123People.de kann in den letzten Monaten und Wochen allerdings stärker wachsen und hat Yasni in der Sichtbarkeit mittlerweile überholt (Diagramm). Beim Start der SISTRIX Toolbox hatte ich vergessen, große Teile der Subdomain tools.sistrix.de für Suchmaschinen zu sperren – Google war schnell, hat mir nach Indexierung auch reichlich Traffic gebracht aber ich habe die Seite dann doch aus dem Index geworfen (Diagramm). Die Anwendungsmöglichkeiten dieses Indexwertes sind vielfältig und ich habe auch schon einige Ideen im Hinterkopf, die ich in den kommenden Wochen realisieren werde.

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