Trendunabhängige Suchmaschinenoptimierung

Mit dem im letzten Posting angesprochenen Wachstum des SEO-Marktes, wächst naturgemäß auch die Anzahl der Personen, die sich mit dem Thema befassen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass einige davon recht planlos aktuellen Trends hinterherlaufen, ohne einen Überblick über das größere Bild zu haben – deswegen hier von mir ein paar Ideen dazu.

Google hat das Ziel, qualitativ möglichst hochwertige Ergebnisse zu liefern. Wenn man sich die Entwicklung der letzten Jahre ansieht, so bedient Google sich dabei immer wieder unterschiedlicher Methoden und wertet die Wichtigkeit der einzelnen Signale kontinuierlich unterschiedlich. Mag es heute noch so sein, dass beispielsweise H2-Überschriften als wichtiger angesehen werden als solche, die mit einem H1-Tag ausgezeichnet sind, kann dies übermorgen schon wieder komplett anders aussehen. Wenn man jetzt ein SEO betreibt, das sich stark daran orientiert, welche Vorlieben und Abneigungen Google gerade in diesem Moment hat, führt das dazu, dass man beständig dem „Google-Puls“ folgen und alle seine Seiten entsprechend anpassen muss. Es ist zwar so, dass es einige, wenige Bereiche gibt, bei denen die Konkurrenz so nah‘ zusammen ist, dass dieses Vorgehen nötigt ist, in den allermeisten Bereichen scheint es mir allerdings mehr Schaden als Nutzen zu bringen.

Trendunabhängiger ist es da, sich daran zu orientieren, in welche Richtung die Entwicklung von Suchmaschinen geht. Ein schönes Beispiel hierfür ist das „Amateur-Linkbuilding“ der vergangenen Jahre. Waren es am Anfang Gästebücher und Free-For-All-Linklisten, kamen danach die Webkataloge und aktuell scheinen Artikelverzeichnisse ein heißes Thema zu sein. Allen gemeinsam ist, dass sie nur für eine recht begrenzte Zeit wirksam waren und sein werden. Wenn man jetzt vergegenwärtigt, dass Google sein Ranking auf freiwillig und wissentlich gesetzten Links aufbaut, so wird schnell deutlich, dass der Suchmaschinenbetreiber kein Interesse daran hat, diese Methode des Linkbuildings dauerhaft zu honorieren. Diese Überlegung vor fünf Jahren angestellt, hätte vielen, die ihr Glück zwischenzeitlich mit Gästebüchern, Webkatalogen und Blogspam versucht haben, viel Zeit und Geld erspart und ihnen heute, wenn sie denn andere Methoden gewählt hätten, eine deutlich komfortablere Ausgangssituation beschwert.

Also: Nicht daran orientieren, auf welchem Stand Google gerade ist, sondern seine Entscheidungen daran ausrichten, in welche Richtung man sich dort entwickeln möchte. Dabei hilft es, Patente und weitere Paper aus Mountain View zu lesen und an Fragestellungen aus Sicht der Suchmaschinen herauszugehen.

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