Von der Doppelmoral

Die Optimierung von Webseiten für Suchmaschinen ist mittlerweile ein großes Geschäft geworden. Verständlich, dass sowas nicht unentdeckt bleibt und Viele, die eigentlich aus komplett anderen Bereichen kommen, ihr Stück vom Kuchen abhaben möchten. Nun ist es aber so, dass Herangehensweisen, die in anderen Bereichen des Internets gut funktionieren, im SEO-Bereich nicht umsetzbar sind.

So gibt es zum Beispiel mittlerweile eine ganze Reihe von SEM-Agenturen, die meinen, SEO nebenbei mitlaufen lassen zu können. So, wie der ehemalige Postbeamte am Schalter einem im Rahmen obskurer Cross-Selling-Strategien noch die kostenlose Postbank-Visa aufschwatzen will, gibt es dort günstig oder kostenlos neben SEM noch SEO dazu. Fängt ja auch beides mit „“SE“ an und hat etwas mit Suchmaschinen zu tun … oder doch nicht? Sicherlich, es gibt eine Vielzahl von Überschneidungen zwischen den beiden Bereichen, doch um in jedem für sich wirklich erfolgreich sein zu können, bedarf es komplett unterschiedlicher Arbeitsweisen. Da reicht es nicht, seine Mitarbeiter ein paar SEO-Foren, Bücher und Blogs lesen zu lassen um danach zu behaupten, man gehöre zu den führenden SEO-Agenturen Deutschlands.

Ein anderer Bereich, der mir zusehends aufstößt, ist die Art und Weise, wie Links für Kunden gekauft werden. Klar, es gibt einige Themen, bei denen ohne (massiven) Linkeinkauf wenig zu machen ist. Klar ist aber auch, dass Firmen, die in diesen Themen operieren, keinen dauerhaften, externen Einkauf von Links, sondern Hilfe für den Aufbau eines Inhouse-SEO-Prozesses benötigen. Wenn SEO-Firmen mit niedrigen Beratungshonoraren auf Kundenfang gehen, um im Nachhinein Links des eigenen Netzwerks mit teil enormer Marge weiterzuverkaufen, so erinnert mich dies eher an graue und unehrliche Kickback-Praktiken im Finanzwesen als an eine Beratung zum Besten des Kunden. Jetzt, da Google nicht nur gegen Verkäufer sondern auch gegen Käufer (!) von Links vorgeht, kann ein solches Vorgehen nicht nur das Geld des Kunden, sondern im schlimmsten Fall auch dauerhaft die Reputation seiner Seite bei Google kosten.

Und jetzt genug des morgendlichen Rants 😉

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