Webseiten-Diät – mehr ist nicht immer besser

Ein Beitrag im – übrigens absolut empfehlenswerten – SEOmoz-Blog hat mich an ein Thema erinnert, das mir in letzter Zeit auch häufiger beim Surfen aufgefallen ist: Nicht nur die Deutschen, sondern auch Webseiten werden immer fetter. Während Shopsysteme früher alle Artikel einer Kategorie noch häufig auf einer Seite darstellten und das Scrollrad der Maus bei umfangreichen Shops überstrapaziert wurde, schlägt das Pendel nun in die andere Richtung. So erzeugen einige Shopsysteme oder Erweiterung für jeden Artikel eine Vielzahl von Seiten (Produktbeschreibung, Preisentwicklung, ähnliche Artikel, etc) und füllen diese meist nur dürftig mit Inhalten.

Auch, wenn stark vereinfacht und für andere Vergleiche sicherlich falsch, so kann man sich hier die „Kraft“, die eine Domain durch eingehende Links bekommt, als eine mit Wasser gefüllte Badewanne vorstellen. Dieses Wasser wird nun auf die vorhandenen Seiten verteile – je mehr es davon gibt, desto weniger bekommt die einzelne ab:

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Ein weiteres Problem entsteht dadurch, dass die Inhalte auf den vielen, häufig automatisch erstellen Seiten sich gleichen. Die wenigsten Shopbetreiber setzen sich hin und schreiben für die 2.000 Produkte, die sie aus der Datenbank ihres Großhändlers importiert haben eigene Beschreibungen, machen eigene Bilder oder suchen Testberichte und Meinungen zusammen. Mit etwas Glück stehen dort 2-3 Sätze, meistens nur die technischen Daten oder Abmessungen des Produktes. Dies kann – durch das Missverhältnis zwischen einzigartigem Inhalt der Seite und auf jeder Seite wiederkehrenden Elementen wie der Navigation oder dem Footer – schnell zu Problemen wie Abrutschen in den „Supplemental-Index“ führen. Die so häufig angeführte Weisheit „Mehr Seiten sind besser“ muss also noch um den Zusatz „, so sie denn ausreichend eigene Inhalte anbieten“ erweitert werden.

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