IndexWatch: Verlierer 2011

Nachdem wir gestern die Gewinner 2011 im veröffentlicht haben, sind heute die Websites an der Reihe, welche prozentual im vergangenen Jahr die meiste Sichtbarkeit bei Google verloren haben. Auch diese Auswertung basiert auf dem SISTRIX Sichtbarkeitsindex. Bei den Verlierern wurden nur Domains berücksichtigt, deren Sichtbarkeitsindex zum Jahresanfang mindestens 5 Punkte betragen hat. Darüber hinaus wurden Fälle mit Domainumzügen herausgefiltert.

Verlierer

Nachdem wir gestern die Gewinner 2011 veröffentlicht haben, sind heute die Websites an der Reihe, welche prozentual im vergangenen Jahr die meiste Sichtbarkeit bei Google verloren haben. Auch diese Auswertung basiert auf dem SISTRIX Sichtbarkeitsindex. Bei den Verlierern wurden nur Domains berücksichtigt, deren Sichtbarkeitsindex zum Jahresanfang mindestens 5 Punkte betragen hat. Darüber hinaus wurden Fälle mit Domainumzügen herausgefiltert.

Die Liste ist wie erwartet geprägt durch das Panda-Update von Google. Etliche Panda-Betroffene findet man auch in der Liste der Verlierer für das Gesamtjahr 2011 wieder. Auffällig ist der hohe Anteil an Preisvergleichen und Plattformen für Produkttests wie z.B. alatest.de, kelkoo.de, wikio.de, shopzilla.de und preisvergleich.de. Mit nextag.de gibt es immerhin ein Beispiel aus der Liste, bei dem ein Preisvergleich es in der aktuellen Woche geschafft hat dem Panda zu entfliehen.

Ansonsten ging das Panda-Update und Google für das gesamte Jahr 2011 insbesondere gegen jede Form von zusammengescrapte Inhalte und zahlreiche Social-Bookmark-Services vor. Dabei ist mister-wong.de das seltene Kunststück gelungen, es zwei Jahre hintereinander in die Jahresliste der Verlierer zu schaffen. Offenbar kann man auch ein totes Pferd noch erschießen. Eine andere Form des mehrfachen Todes kann man bei misterinfo.com beobachten. Nachdem Google 2010 bei misterinfo.de die Lichter ausgeschaltet hat, konnte das tote Pferd noch eine Zeit lang durch einen Domainumzug auf misterinfo.com geritten werden, bis der Panda auch dort zugeschlagen hat. Wenigstens reichte der letzte Ritt noch aus, um die Plattform an die Axel Springer AG zu verkaufen, die es aber wohl eher auf das Know-How der Mitarbeiter und nicht auf die Content-Farm abgesehen hatte.

Noch erfolgreicher als das Panda-Update haben einige Websitebetreiber selbst ihre Sichtbarkeit bei Google vernichtet. So war handys-mobile.de beispielsweise eine Website mit einem Sichtbarkeitsindex von über 20 Punkten und vielen guten Rankings zu sehr attraktiven Keywords. 2011 ist die Domain ganz aus dem Web verschwunden und die Tatsache, dass die Domain jetzt auf eine Rechtsanwaltskanzlei in Hamburg registriert ist, läßt ein unglückliches Schicksal vermuten. Was immer dort passiert ist, die komplette Stilllegung der Domain war wirtschaftlich sicherlich nicht die beste Lösung.

Das Land der Laptops und Lederhosen wurde 2011 seinem Ruf nicht ganz gerecht. Mit elternimnetz.de und familienhandbuch.de wurde die Google-Sichtbarkeit von gleich zwei Familien-Websites im Umfeld von bayerischen Ämtern und Staatsinstituten zerlegt. Bei elternimnetz.de vermute ich mit einem Blick auf die Backlinkdaten ein zentrales CMS für mehrere Plattformen, bei dem die Redakteure gerne mal mit internen CMS-Links von starken Domains auf die anderen Websites verlinken und so für massenhaft zusätzlichen Duplicate Content sorgen. Die schönen sprechenden URLs auf der Website sind bei den Backlinks jedenfalls selten zu beobachten. Bei familienhandbuch.de scheint es Streitigkeiten zwischen den ursprünglichen Herausgebern und dem Staatsinstitut für Frühpädagogik zu geben. Ob diese dazu geführt haben, dass Artikel mit guten Rankings inzwischen auf die Startseite weitergeleitet werden und massenhaft Unterseiten auf „noindex“ gesetzt wurden, können sicherlich nur die Betreiber beantworten.

Ein beliebter Fehler ist auch immer wieder der parallele Betrieb von mehreren Domains für ein und dieselbe Website. So scheinen sich die Betreiber von apotheke-online-internet.de sich nicht entscheiden zu können, ob sie ihre Website auf dieser Domain oder doch lieber pharma24.de laufen lassen. In Summe verlieren beide Domains. Die gleich Unentschlossenheit ist beim Deutschen Krebsforschungszentrum zu beobachten, die sich nicht zwischen krebsinformationsdienst.de und krebsinformation.de entscheiden können. Wertvolle Informationen zu einem wichtigen Thema bekommen so nicht die Sichtbarkeit bei Google, die sie eigntlich verdient hätten. Es wäre sinnvoller die Backlinks beider Domains zu bündeln und keinen Duplicate Content zu erzeugen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2011 viele Websites zu den Verlierern gehören, die auf Sand gebaut wurden und von den Google-Nutzern wahrscheinlich auch kaum vermisst werden. Websites mit minderwertigem Content werden von Google immer besser erkannt und sind kein langfristiges Geschäftsmodell. Darüber hinaus findet man einige Verlierer, bei denen die Betreiber aufgrund typischer SEO-Fehler selbst für den Rückgang ihrer Sichtbarkeit verantwortlich sind.

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