Das Problem der Google-Killer

Google polarisiert: war die Suchmaschine vor einigen Jahren noch regelmäßig die Verkörperung des Guten in den Medien, schlägt das Pendel nun in die andere Richtung aus. Beinahe täglich schreiben häufig uninformierte Journalisten gegen Google an und vermischen dabei sehr offensichtlich die Interessen ihrer Arbeitgeber mit sauberem, journalistischem Handwerk.

Einer Naturkonstante gleich wird in diesem Zusammenhang gerne der nächste „Google-Killer“ gekürt. Nun ist es wieder soweit: Der Axel Springer Verlag beteiligt sich mit 20% an Qwant, einer französischen Internetseite mit spärlicher Suchfunktionalität. Wer bereits etwas länger in der Branche tätig ist, wird den Ablauf vorhersagen können: großer Medienhype um den neuen „Google-Killer“, nach 3 Jahren wird die Suchmaschine eingestellt, übernommen oder geht in Bedeutungslosigkeit unter. Das war bei Powerset so, konnte bei Cuil beobachtet werden, auch Wolfram|Alpha fristet ein Nischendasein und an Search Wikia kann sich vermutlich niemand mehr erinnern.

Dabei ist es nicht so, als bräuchte Google keinen Wettbewerb. Bei mehr als 95 Prozent Marktanteil in Deutschland ist mir jede Alternative willkommen und lieb. Jedoch ist Google in dem, was sie aktuell machen sehr, sehr gut und jeder erneute Versuch, sie auf diesem Schlachtfeld zu schlagen, ist zum Scheitern verurteilt.

Google hat genug Ressourcen, Know-How und Personal um selbst einen Giganten wie Microsoft zu besiegen. Damit dürfte klar geworden sein, dass alle Versuche, Google mit einer anderen Suchmaschine zu besiegen, nicht funktionieren. Die nächste Generation der Suchmaschinen wird keine Suchmaschine sein.

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