Ist „Trust“ als Rankingfaktor zu stark geworden?

Ein Thema, zu dem ich letztes Jahr schon etwas geschrieben hatte, ist, dass die Stärke einer Domain bei Google mittlerweile so einen großen Einfluss auf die Ergebnisse hat, dass es kleinen Seiten zunehmend schwerer fällt, gegen die Großen zu bestehen. Da ich in letzter Zeit das Gefühl hatte, dass dieses Verhalten eher zu-, als abnimmt, habe ich in unseren Datenbanken gewühlt und folgende Zahlen ermittelt. Für 100.000 gut durchgemischte, deutschsprachige Keywords wurde dabei die Zahl der „einzigartigen“ Domains für jede Position von 1 bis 90 zur Zahl der gesamten Ergebnisse gesetzt. Heraus kommt ein Indikator für die Vielfältigkeit an Domains auf den jeweiligen Positionen.

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Schön zu sehen, dass die Vielfalt, also die Anzahl unterschiedlicher Domains auf der ersten Ergebnisseite deutlich geringer ist, als weiter hinten in den Ergebnissen. Auch interessant, dass, während es auf den ersten drei Seiten (Position 1-31) noch einige Irritationen, wie sie beispielsweise durch aktuelle Nachrichten oder ähnliche Spielereien von Universal-Search hervorgerufen werden, gibt, danach eine sehr konstante Steigung erreicht wird.

Misst Google dem Trust einer Domain nun zu viel Gewicht bei? Auf der einen Seite kann ich verstehen, dass man sich bei Google offenbar entschieden hat, den Nutzern lieber ein sicheres mittelmäßiges Ergebnis zu präsentiert, als das Risiko einzugehen, eine Seite in den SERPs zu empfehlen, die besser sein mag, dies aber nicht sein muss. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass man sich bei Google überlegt, ob etwas mehr Vielfalt in den Ergebnissen nicht doch erstrebenswert wäre – der „Einheitsbreit“ aus Wikipedia, Ebay und Amazon dürfte auch normale Suchende auf Dauer nerven.

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