TrendWatch März 2025

Hallo und Willkommen zur neuesten Ausgabe des SISTRIX-Newsletters “TrendWatch”. Die Deutschen interessieren sich für eine französische Meme-Aktie, chinesische E-Autos, das “Spiel des Jahres” und jetzt schon für das nächste iPhone. Das sind einige der aktuellen Suchtrends, die wir anhand der SISTRIX-Daten identifiziert haben. Viel Spaß mit der neuesten Ausgabe!

Airpods 4

Trend AirPods 4 – Diagramm zeigt das steigende Suchvolumen für „AirPods 4“ von März 2024 bis Januar 2025.
Trendgrafik für „Airpods 4“

Mit den Airpods hat Apple im Jahr 2016 dem Segment der kabellosen In-Ear-Kopfhörern zum Siegeszug verholfen. Mehr als 460 Millionen Airpods hat der Konzern nach offiziellen Zahlen bis einschließlich 2023 verkauft. Allerdings sind die Zahlen seit 2020, als es mit 114 Millionen verkauften Exemplaren den bisherigen Rekord gab, rückläufig.

Um den Verkauf wieder anzukurbeln, hat Apple im vergangenen Herbst die vierte Generation der Airpods vorgestellt. Sie kommt mit zwei unterschiedlichen Modellen: Für 149 Euro gibt es eine Basisvariante, für 50 Euro mehr einen Airpod 4, der zudem aktives Noise Cancelling, kabelloses Laden und ein verbessertes Ladecase bietet. Die teurere Variante soll die Lücke zu den noch teureren Airpods Pro füllen.

Ob die 50 Euro für ein bisschen mehr Geräuschunterdrückung lohnend sind, darüber scheiden sich die Geister. “Chip” schreibt in seinem Test beispielsweise, dass das Noise Cancelling “Schwächen aufweist”. “Tiefe Frequenzen wie Flugzeuglärm bleiben hörbar, Straßenlärm wird aber reduziert”, so die Tester. “Der Spiegel” empfiehlt, statt der 50 Euro mehr über die Airpods Pro 2 nachzudenken, die bei unabhängigen Anbietern ab 230 Euro zu bekommen seien, also für nur 30 Euro mehr als die neuen Airpods 4 mit Noise Cancelling.

SushiSwap

Trend SushiSwap – Suchanfragen für „SushiSwap“ steigen Mitte 2024 rapide an und flachen später ab.
Trendgrafik für „SushiSwap“

Nein, bei “SushiSwap” handelt es sich nicht etwa um eine Tauschbörse für die besten Sushi-Rezepte. Stattdessen geht es um Kryptowährungen, “SushiSwap” ist eine so genannte Decentralized-Exchange-Plattform (DEX). Auf solchen Plattformen können Nutzerinnen und Nutzer unterschiedliche Kryptowährungen, digitale Assets und Token handeln – und das eben dezentral.

“SushiSwap” wurde 2020 gegründet und ist ein “Automated Market Maker (AMM), der den dezentralen Handel mit Kryptowährungen über Liquiditätspools anstelle von traditionellen Orderbüchern ermöglicht.“ Als Haupt-Unterschied zu anderen DEX-Börsen nennt “SushiSwap” eine “unübertroffene Netzwerkabdeckung” mit mehr als 40 Blockchains von ApeChain und Arbitrium über Ethererum, Tron bis zkSync.

Das Herzstück von “SushiSwap” ist das Sushi-Token, das “an jene vergeben wird, die Liquidität in die Pools von SushiSwap einbringen. Dieses Reward-System fördert eine stabile Liquiditätsversorgung der Plattform und schafft einen direkten Anreiz für Nutzer, am Netzwerk teilzuhaben und es gleichzeitig zu unterstützen.

Atos Aktie

Trend Atos Aktie – Suchvolumen für „Atos Aktie“ mit deutlichem Anstieg ab November 2024.
Trendgrafik für „Atos Aktie“

Das französische Unternehmen Atos ist eine 1997 gegründete Firma für Dienstleistungen zu den Themen Cloud, Cybersecurity und digitale Transformation, mit Kunden in 70 Ländern, rund 100.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Euro. Es sei damit einer der führenden Anbieter von IT-Lösungen in Europa. Seit 2021 stehe das Unternehmen aber “unter Druck, nachdem eine Reihe von Gewinnwarnungen und Führungswechsel das Vertrauen der Anleger stark erschüttert hat.

Der Aktienkurs von Atos rutschte vom Sommer 2020 bis zum Sommer 2024 von 58 Cent auf einen Cent, teilweise sogar unter einen Cent. Im November und Dezember 2024 gab es dann plötzlich extreme Kurssprünge von unter einem Cent auf zeitweise 80 Cent hinauf. Die Aktie war zur Meme-Aktie geworden. Darunter fasst man Aktien zusammen, “die aufgrund von viralen Trends, Memes und kollektiven Aktionen von Kleinanlegern stark an Wert gewinnen oder verlieren können.

Tatsächlich haben in den Wochen von Mitte November bis Anfang Dezember vermutlich viele Leute viel Geld mit Atos-Aktien gewonnen, andere sehr viel verloren. Denn: Seit dem 5. Dezember liegt das Papier wieder bei unter einem Cent. Dennoch versuchen Medien wie “Stockworld” und “finanztrends” seitdem mit täglichen Artikeln und Headlines wie “Atos-Aktie: Das Debakel”, “Atos-Aktie: Der Knall”, “Atos-Aktie: Alles Unsinn” oder “Atos-Aktie: Gute Nachrichten” Aufmerksamkeit zu generieren und vom angestiegenen Suchvolumen zu profitieren. Eine gute Geldanlage sind solche Meme-Aktien definitiv nicht.