Hallo und Willkommen zur neuesten Ausgabe des SISTRIX-Newsletters „TrendWatch“. Die Deutschen sind fasziniert von der Linken-Politikerin Heidi Reichinnek, sie interessieren sich für die aktuellen Portokosten, investieren in Aktien von Siemens Energy und tragen den „Sophie Scarf“. Das sind einige der aktuellen Suchtrends, die wir anhand der SISTRIX-Daten identifiziert haben. Viel Spaß mit der neuesten Ausgabe!
Heidi Reichinnek

Selten hat eine Politikerin so schnell Bekanntheit und Beliebtheit dazu gewonnen wie Heidi Reichinnek. Die Spitzenkandidatin der Partei „Die Linke“ gelangte bei der jüngsten Bundestagswahl quasi von einem Tag auf den anderen in die große Öffentlichkeit. Geschehen ist das durch ihre Bundestagsrede, die sie an dem Tag hielt, als Friedrich Merz im Parlament – noch vor der Wahl – beim Thema Migration zusammen mit der AfD abstimmte.
Ausschnitte aus Reichinneks Rede wurden innerhalb von einer Woche rund 30 Millionen mal in den sozialen Netzwerken geschaut, ein unheimlicher Boost für ihre Bekanntheit. Offenbar sprach die Politikerin vielen insbesondere Jüngeren aus der Seele, sodass der Partei „Die Linke“, die nach dem Ausstieg von Sahra Wagenknecht und anderen schon beinahe totgesagt war, mit 8,8 Prozent der Zweitstimmen ein großes Comeback bei der Wahl gelang.
Reichinnek wird inzwischen immer häufiger in Talkshows eingeladen, bekommt neben Fans auch viel Gegenwind von Gegnern – alles Zutaten für ein sehr hohes Suchvolumen.
Porto 2025

Seit Jahren sind die „Sendungsmengen im Briefbereich“, so der offizielle Begriff der Bundesnetzagentur, hierzulande rückläufig. 2023 wurden noch 10,92 Milliarden Briefe verschickt – über eine Milliarde weniger als im Vorjahr. Der Umsatz im Briefmarkt lag damit noch bei 7,31 Milliarden Euro – nach 7,87 Milliarden Euro 2022. Für 2024 liegen noch keine Zahlen vor, doch auch hier wird erneut mit sinkenden Mengen und Umsätzen gerechnet.
Marktführer bei der Briefbeförderung ist mit riesigem Vorsprung die Deutsche Post DHL, der Marktanteil des Unternehmens liegt bei 87 Prozent. Um die schwindenden Umsätze auszugleichen, hat die Deutsche Post DHL zum 1. Januar wieder einmal die Portokosten erhöht. Ein Standardbrief bis 20 Gramm kostet seitdem 95 Cent, danach geht es über 1,10 Euro und 1,80 Euro hoch bis zu 2,90 Euro für einen Maxibrief bis 1 Kilogramm. Die Preise für Pakete wurden ebenfalls erhöht, auch wenn das Geschäft hier aufgrund vieler Online-Bestellungen alles andere als rückläufig ist.
Bei so vielen neuen Preisen ist es nahezu selbstverständlich, dass viele Menschen nach den Portokosten suchen, im Laufe der Zeit nimmt das Suchvolumen dann ab, die Leute lernen die neuen Preise. Festgelegt wurden sie übrigens erstmals nach dem neuen Postgesetz: „Die Preisänderungsspielräume ergaben sich aus einer gesamtwirtschaftlichen Preissteigerungsrate (Inflationsrate) und einer Produktivitätsfortschrittsrate.“
Balloon Museum Berlin

Das „Balloon Museum“ ist nicht wirklich ein Museum, sondern ein Unternehmen, das rund um die Welt Ausstellungen organisiert, die mit Ballons zu tun haben. Von Singapur über Paris bis San Francisco reichen die aktuellen Ausstellungen. In Deutschland gab es 2024 bereits eine solche Ausstellung in Düsseldorf – und von Dezember 2024 bis April 2025 in Berlin.
Im „Balloon Museum“ sind dann immersive Ausstellungen zu sehen, sehr künstlerisch, sehr instagrammable. Rund um solche Ausstellungen entsteht immer wieder ein schneller Hype – insbesondere durch die sozialen Netzwerke. Im Fall der Berliner Ausstellung gab es aber auch viele negative Stimmen. So schrieb „Staycation-Berlin“ von „Massenabfertigung“, Nutzerbewertungen gingen auch mal in die Richtung: „es gleichte einem völlig überfüllten Kinderspielplatz“.
Den meisten hat es dann aber doch gefallen, 4,3 von 5 Sternen sind okay. Der wiederkehrende Hauptkritikpunkt – und hier geht es dem „Balloon Museum“ nicht anders als ähnlichen immersiven Ausstellungen – ist der Preis. 52 Euro für einen Erwachsenen und ein Kind sind eine Summe, die sich viele Familien bei Weitem nicht leisten können.