TrendWatch Mai 2024

Hallo und Willkommen zur neuesten Ausgabe des SISTRIX-Newsletters „TrendWatch“. Die Deutschen leiden an Ringelröteln, fiebern mit Bayer Leverkusen und kaufen adidas-Sneaker und Kuscheltier-Otter. Das sind einige der aktuellen Suchtrends, die wir anhand der SISTRIX-Daten identifiziert haben. Viel Spaß mit der neuesten Ausgabe!

Ringelröteln

Grafik mit stark ansteigendem Suchvolumen für "Ringelröteln" seit Ende 2023.
Trendgrafik für „Ringelröteln“.

In den vergangenen Wochen und Monaten berichteten Medien immer wieder von vermehrten Ringelröteln-Infektionen. Beispielsweise in Schleswig-Holstein, Paderborn, Baden-Württemberg und Westfalen-Lippe. Die Viruserkrankung, die auch als „Ohrfeigenkrankheit“ bekannt ist, erkennt man anhand eines Hautausschlags, der sich anfangs wie nach einer Backpfeife als roter Fleck auf der Wange darstellt – daher der Name „Ohrfeigenkrankheit“. Später breitet sich der Ausschlag auf Schultern, Oberarmen und Oberschenkeln aus.

Laut „Pharmazeutischer Zeitung“ entstehen alle paar Jahre vom Spätwinter bis zum Frühsommer Epidemien, in diesem Jahr war es offenbar wieder einmal soweit. Oft stecken sich Kinder in der Kita oder Schule an und verbreiten die sehr ansteckende Krankheit schnell weiter, insbesondere weil die Ansteckungsgefahr schon dann groß ist, wenn von dem Ausschlag noch nichts zu sehen ist.

Meist sind Ringelröteln ungefährlich, ein Risiko haben immunsupprimierte Menschen. Eine besondere Gefahr besteht für schwangere Frauen, die selbst noch keine Ringelröteln hatten: Sie können das Virus auf das ungeborene Kind übertragen, wodurch dessen Blutbildung geschädigt werden kann. Schlimme Folge: es können Fehl- und Totgeburten auftreten.

Bayer 04 Leverkusen

Grafik mit stark ansteigendem Suchvolumen für "Bayer 04 Leverkusen".
Trendgrafik für „Bayer 04 Leverkusen“

Wie sehr ein Fußballverein auch außerhalb des Stadions davon profitieren kann, wenn seine Mannschaft plötzlich extrem attraktiven und erfolgreichen Fußball spielt, lässt sich derzeit bei Bayer 04 Leverkusen beobachten. Noch im Oktober 2022 lag das Team auf Platz 17 der Bundesliga-Tabelle. Man verpflichtete den Spanier Xabi Alonso als neuen Trainer und der führte das Team bis zum Ende der Saison 2022/23 immerhin auf Rang 6 und damit in die UEFA Europa League.

Auf Instagram hatte Bayer 04 Leverkusen zu diesem Zeitpunkt im Sommer 2023 rund 2,3 Millionen Follower, auf Facebook sogar 3 Millionen. Die Saison 2023/24 lief für den Verein dann aber sensationell gut. Mit jungen Spielern gab es einen Sieg nach dem anderen, attraktiven Fußball, Tore in den letzten Minuten und die Deutsche Meisterschaft. All diese Zutaten sorgten für eine große Aufmerksamkeit. Auf Facebook wurden im Verlauf der Saison aus 3 Millionen mehr als 4,2 Millionen Follower, auf Instagram schoss die Zahl sogar von den 2,3 auf 4,2 Millionen nach oben. Fast eine Verdopplung im Verlauf von sechs Monaten.

Auch das Suchvolumen spricht eine deutliche Sprache: Laut SISTRIX-Daten wurde noch nie so oft nach „Bayer 04 Leverkusen“ oder „Bayer Leverkusen“ gesucht wie in den ersten Monaten des Jahres 2024 – und das sowohl in Deutschland als auch weltweit. Der ehemals als „Vizekusen“ verhöhnte Club ist plötzlich extrem attraktiv geworden. Eine Tatsache, die sich sicher auch bei den Umsätzen widerspiegelt – sei es durch Sponsoren, Fanartikel oder Eintrittskarten.

Adidas Campus

Grafik mit stark ansteigendem Suchvolumen für "Adidas Campus" seit den letzten Monaten.
Trendgrafik für „Adidas Campus“

Der adidas Campus wurde in den 1970ern erstmals auf den Markt gebracht. Zu Zeiten, als Sneaker noch Turnschuhe hießen und eher auf Sportplätzen und in Turnhallen als auf Straßen zu sehen waren. Ursprünglich hieß der Schuh „Tournament“, wurde in den 1980er-Jahren aber in „Campus“ umbenannt. Angeblicher Grund: Er war bei Studenten beliebt.

Seinen endgültigen Durchbruch erlebte der „Campus“ dann in den 1980er- und 1990er-Jahren in der entstehenden Hip-Hop-Kultur. Künstler wie die Beastie Boys und Run DMC trugen die Modelle und machten sie damit cool.

Nach einem Schattendasein in den folgenden Jahrzehnten ist der „Campus“ inzwischen wieder extrem gefragt, das zeigt sich nicht zuletzt am Suchvolumen, das laut SISTRIX-Daten insbesondere seit dem Sommer 2023 in die Höhe schießt. Anfang 2024 wurde weltweit um die 1,5 Millionen mal pro Monat nach „Adidas Campus“ gegoogelt. Ein Ende des Booms scheint noch nicht in Sicht. Kein Wunder also, dass Medien titeln: „Der Adidas Campus ist gefragter denn je“.