Link ist nicht gleich Link. Aber was bedeuten die Begriffe „Interner Link“, „Crosslink“ und „Deeplink“ und welche Bedeutung haben unterschiedliche Linkarten für SEO?
Links stellen das Straßennetz im Internet dar, auf dem sich Suchmaschinen-Crawler und Nutzer von einem Inhalt zum nächsten bewegen.
Gäbe es sie nicht, wäre jede Webseite isoliert. Das würde die Navigation im Netz ungleich mühsamer machen und Google zu einem riesigen Nachschlagewerk von URLs degradieren.
Für die Suchmaschinenoptimierung ist es aber nicht nur wichtig, zu wissen, welche Rolle Links spielen, sondern auch, was verschiedene Arten von Links unterscheidet. Hier gehen wir darauf ein, was sich hinter den Begriffen „Interner Link“, „Crosslink“ und „Deeplink“ verbirgt.
Außerdem geben wir dir Tipps, wie du unterschiedliche Arten von Links für eine positive Nutzererfahrung und ein besseres Ranking einsetzt und was du besser vermeidest.
Interne Links
Interne Links sind Verlinkungen, die innerhalb einer Domain auf eine Unterseite oder Ressource (zum Beispiel ein Bild) verweisen. Damit stellen sie das Gegenstück zu externen Links dar, das sind Verlinkungen zwischen unterschiedlichen Domains.
Darum sind interne Links so wichtig
Viele Webseitenbetreiber konzentrieren sich auf externe Links und messen internen Links wenig Bedeutung bei. Damit verschenken sie wertvolles Potenzial. Denn eine geschickte interne Verlinkung erfüllt auf zwei Ebenen eine wichtige Funktion:
- Für Suchmaschinen: Crawler von Suchmaschinen crawlen und indexieren Unterseiten einer Domain mithilfe interner Links. Außerdem erfahren sie durch Links mehr über die Relevanz von Inhalten und thematische Zusammenhänge. Im ungünstigsten Fall führen fehlende Links dazu, dass eine Seite für die Suchmaschine nicht existiert.
- Für Nutzer: Seitenbesucher orientieren sich ebenfalls mithilfe von Links – angefangen bei jenen im Menü. Je besser die interne Verlinkung ist, desto schneller finden sie, was sie suchen, desto zufriedener sind sie mit deiner Seite und desto eher kommen sie wieder.
Wikipedia ist ein Musterbeispiel für geschickte interne Verlinkung.
Interne Links und SEO
Durch interne Links kannst du die Linkkraft von externen Links auf verschiedene Unterseiten verteilen – abhängig davon, wie wichtig diese sind.
Außerdem sorgst du durch eine geschickte Verlinkung dafür, dass Besucher schnell dorthin kommen, wo sie hin wollen. In den meisten Fällen verringert sich dadurch die Absprungrate, die Zahl der Conversions steigt.
Zusammengefasst sorgt eine intelligente interne Verlinkung für ein besseres Ranking und eine positive Nutzererfahrung.
Wichtig dafür ist:
- Nutze, anders als bei Backlinks, zentrale Keywords für Ankertexte.
- Integriere interne Links im Main Content.
- Achte darauf, dass sie thematisch Sinn ergeben.
- Bevorzuge bei Webseiten eine flache Linkhierarchie.
Weitere Informationen und Tipps, wie du die interne Verlinkung optimierst, erhältst du in unserem Artikel „Die interne Verlinkung optimieren“.
Tipp: Durch eine gute interne Verlinkung kannst du eine zweite Navigation im Main Content erstellen. Nutzer müssen dann nicht mehr zur Navigation zurückkehren, um den Weg zu weiterführenden Inhalten zu finden.
Deeplinks
Deeplinks führen direkt auf die Unterseite einer Domain. Sie verlinken in die „Tiefe“. Im Gegensatz dazu stehen Surface Links, die auf die Oberfläche beziehungsweise Startseite der Domain verlinken. Von dort aus müssen sich Besucher erst zum gewünschten Inhalt durchklicken.
Zur Verdeutlichung ein Surface Link:
<a href="https://www.sistrix.de/">SISTRIX Startseite</a>
und ein Deeplink:
<a href=" https://www.sistrix.de/frag-sistrix/onpage/interne-verlinkung/">Artikel interne Verlinkung</a>
Interne und externe Deeplinks und ihre Bedeutung für SEO
Interne Links stellen vorwiegend Deeplinks dar. Welche Vorteile diese haben, haben wir schon angesprochen:
- Sie helfen Nutzern, sich zurechtzufinden, und steigern so Verweildauer sowie Nutzerzufriedenheit.
- Sie machen es Google leichter, den Aufbau von Seiten und die Relevanz einzelner Unterseiten zu verstehen.
- Mit ihrer HIlfe lässt sich Linkjuice gezielt verteilen.
Außerdem gibt es externe Deeplinks, also Backlinks, die nicht auf die Startseite der Domain www.beispielseite.de, sondern auf die Unterseite www.beispielseite.de/reiskocher
führen.
Externe Deeplinks bringen folgende Vorteile mit:
- Besucher kommen direkt auf die passende Unterseite und müssen sich nicht erst dahin „durchklicken“. In diesem Sinn sind Deeplinks „logischer“ als Surface Links.
- Deeplinks zu einer Landingpage erhöhen die Conversion Rate.
- Sie können das Ranking von Unterseiten und indirekt das Ranking von Hauptseiten verbessern. Das gilt speziell für Longtail-Keywords.
Backlinks zu haben, die auf Unterseiten führen, ist also prinzipiell nützlich. Allerdings gibt es dabei einige Dinge zu beachten, damit der Schuss nicht nach hinten losgeht.
So besteht die Gefahr, dass Google Deeplinking als Linkspam einstuft und es zu einer Penalty für die betreffende Unterseite kommt.
Das Risiko senkst du, indem du beim Linkaufbau darauf achtest, dass Links auf Startseite und Unterseite in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen und nicht zwei Backlinks auf die Startseite und 50 auf eine bestimmte Unterseite führen.
Schließlich gilt hier einmal mehr: Auf die Relevanz kommt es an. Gute Deeplinks führen Besucher direkt ans Ziel und nicht auf irgendeine Seite.
Hinweis: Affiliate Links sind ebenfalls Deeplinks. Dabei enthält der Link einen zusätzlichen Code, durch den der Händler den Affiliate erkennt.
Vorsicht: Rechtliche Aspekte bei Deeplinks
Google-Strafen sind nicht die einzigen möglichen Konsequenzen bei Deeplinking. Zwar hat der Bundesgerichtshof beschlossen, dass Deeplinks nicht automatisch eine Verletzung des Urheberrechts darstellen.
Allerdings wurde in einer späteren Gerichtsentscheidung festgehalten, dass Deeplinks durchaus eine Urheberrechtsverletzung sind, wenn der Zugriff auf die Zielseite durch Schutzmaßnahmen beschränkt ist. Als solche gilt bereits eine Session-ID. Und auch in anderer Hinsicht kann Deeplinking eine rechtliche Grauzone sein.
Tipp: Willst du auf Nummer sicher gehen, dass ein Deeplink rechtlich einwandfrei ist, frage den Besitzer der betreffenden Webseite um Erlaubnis.
Crosslinks
Ein Crosslink ist ein Link zu einer Webseite, die bereits einen Backlink auf die andere Seite aufweist. Das Setzen von Crosslinks bezeichnet man als Crosslinking beziehungsweise Querverlinkung.
Crosslinking kann sich positiv auf das Ranking der beteiligten Seiten auswirken – allerdings nur, wenn es in Maßen betrieben wird. Sonst besteht, ebenso wie bei Deeplinks, die Gefahr, dass der gegenteilige Effekt eintritt.
Crosslinking und SEO – Vorteile und Risiken
Die Querverlinkung spielt eine wichtige Rolle in der Offpage-Optimierung:
- Sie steigert die Linkpopularität der beteiligten Seiten
- Sie hat positive Auswirkungen auf das Ranking
Allerdings kehrt sich dieser Effekt schnell um, wenn du Crosslinking zu intensiv betreibst. Besondere Vorsicht ist angebracht, wenn Seite A auf Seite B verlinkt und Seite B wiederum auf Seite A. Dann ist das Risiko hoch, dass Google dies als Manipulation einstuft.
Dieselbe Gefahr besteht bei einer hohen Dichte an Verlinkungen und einer schnell wachsenden Anzahl von Crosslinks. Schließlich beeinträchtigen auffallend viele und wenig sinnvolle Querverlinkungen die Nutzererfahrung negativ.
Deshalb gilt: Achte darauf, dass Querverlinkungen thematisch Sinn ergeben, setze sie mit Bedacht ein und vermeide den Eindruck eines reinen Linktausches. Außerdem kann es sich negativ auf das Ranking auswirken, wenn beide Webseiten zu den gleichen Keywords ranken. Ähnlich ist gut, zu ähnlich nicht.
Fazit
Interne und externe Links stellen entscheidende Faktoren in der Suchmaschinenoptimierung dar. Ihr Potenzial schöpfst du leichter aus, wenn du die Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Links kennst.
So kannst du durch eine geschickte interne Verlinkung, den sorgfältigen Einsatz von Deeplinks und gezieltes Crosslinking Ranking und Nutzererfahrung langfristig verbessern – ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.