Was kostet Suchmaschinenoptimierung? – Teil II

Gestern habe ich kurz umrissen, welche SEO-Leistungen am häufigsten angeboten und nachgefragt werden. Jetzt geht es darum, dass entschieden werden muss, welche dieser Leistungen sinnvollerweise eingekauft werden sollten, welche selber erledigt werden können und welche überflüssig sind.

Und was benötige ich jetzt?
Wie so häufig gibt es hier nicht das eine Patentrezept, ich gehe also im Folgenden von einem Standardfall, einer kleineren Webseite mit angebundenem Onlineshop für handgeklöppelte Geschenke, aus. Die Keywordrecherche sollte am Anfang einer Suchmaschinenoptimierung stehen und ist eine Aufgabe, die häufig sinnvoll in Zusammenarbeit zwischen Suchmaschinenoptimierer und Kunde gelöst werden kann. Der Suchmaschinenoptimierer hat den Blick von außen, ein Gefühl für Keywords sowie die passenden Tools und Techniken, um Möglichkeiten von Keywords und Keywordkombinationen einzuschätzen. Der Kunde kann durch seine tägliche Arbeit mögliche weitere Themengebiete nennen, die in die Recherche einbezogen werden können. Häufig geht die Keywordrecherche recht nahtlos in die Konkurrenzanalyse über, denn auch hier können interessante Keywords, die bislang nur die Konkurrenz nutzt, gefunden werden. Zwar ist die Konkurrenzanalyse kein zwingender Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung, kann jedoch häufig zum Gelingen beitragen. Die eigentliche Arbeit der On-Page-Optimierung ist im Block der Seitenanalyse zusammengefasst. Dies ist gleichzeitig ein Teil der Suchmaschinenoptimierung, bei dem der Kunde durch Eigenleistung viel Vorarbeit leisten kann, wenn er die allgemein bekannten Grundlagen, wie saubere URLs ohne Session-IDs, ordentlicher Quelltext mit Title-Tags und Überschriften und so weiter bei der Erstellung der Seite beachtet. Es geht hier nicht um Feinheiten – dafür ist der Suchmaschinenoptimierer zuständig – sondern darum, dass Grundlagen, die jeder Webdesigner beherrschen sollte, umgesetzt werden. Wenn Unklarheiten bestehen, ist es sinnvoll, mit der Umsetzung zu warten, da die Reparatur von Fehlern meistens deutlich langwieriger und komplizierter ist, als direkt den richtigen Weg der Umsetzung zu gehen. Beim Linkbuilding gibt es mindestens soviel unterschiedliche Herangehensweisen, wie es Suchmaschinenoptimierer gibt: die einen Kaufen, die anderen Tauschen, manche versuchen es mit guten Inhalte, wieder andere mit Linkbaiting. Hier ist es wichtig, in Zusammenarbeit zwischen Optimierer und Kunden ein Konzept, das auf das jeweilige Projekt passt, zu erstellen. Bei der angesprochenen Seite für handgeklöppelte Geschenke gäbe es sicherlich Potential, wenn Klöppelpläne- und Anleitungen zum kostenlos zum Download bereit gestellt würde, mit ein paar hinweisenden Mails an Betreiber ähnlicher Seiten kommen die Links wie von alleine. Die Überwachung der Fortschritte ist ein Bereich, in dem der SEO sein eigenen Tools und Werkzeuge benutzt, von Seiten des Kunden besteht hier meistens keine Möglichkeit, Teile der Arbeit sinnvoll selber zu übernehmen.

Was ist unnötig? – Vorsicht vor schwarzen Schafen!
Suchmaschinenoptimierung beziehungsweise Suchmaschinenoptimierer ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Jeder, der mal vom Internet und Google gehört hat, darf es sich auf seine Visitenkarte drucken lassen. Es gibt in Deutschland derzeit eine Suchmaschine: Google mit über 90 Prozent Marktanteil. Wenn nun jemand den Eintrag in 10.000 tolle Suchmaschinen verkaufen will, so hat diese Person entweder keine Ahnung von SEO oder ihr ist das Ergebnis schlicht egal – Hauptsache der Kunde zahlt. Erstes Stichwort, bei dem also Vorsicht geboten ist: Anmeldung bei Suchmaschinen. Ein zweiter Punkt, bei dem zu erhöhter Vorsicht zu raten ist, sind Meta-Tags. Die Relevanz dieser Tags für die Suchmaschinenoptimierung hat sich seit dem Ende des letzten Jahrtausends drastisch verringert, wer heute noch gesteigerten Wert auf Meta-Tags legt, ist sein Geld nicht wert. Ein dritter Punkt, der häufig auf unseriöse Vertreter der SEO-Spezies hinweist, ist die Art und Weise, wie neue Kunden gewonnen werden. Seriöse SEOs werden nicht auf Methoden wie Cold-Calls oder unangeforderte E-Mails zurückgreifen. Auch, wenn versprochen wird, dass man die Chance hat, Referenzkunde zu werden, wenn der langfristige Vertrag innerhalb der nächsten wenigen Stunden unterschrieben wird, ist Vorsicht geboten.

Morgen geht es dann weiter mit der Vorstellung verschiedener Abrechnungsmodelle und letztendlich marktüblichen Preisen.

Was kostet Suchmaschinenoptimierung? – Teil I
Was kostet Suchmaschinenoptimierung? – Teil II
Was kostet Suchmaschinenoptimierung? – Teil III

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