TrendWatch Oktober 2025

Diesmal im SISTRIX-Newsletter “TrendWatch”: Die Deutschen kaufen Labubus, schauen “KPop Demon Hunters”, planen den nächsten Urlaub und investieren in Pfisterer-Aktien. Viel Spaß mit der neuesten Ausgabe!

Labubu

Graph mit stark ansteigenden Suchanfragen nach "Labubu".

DER Hype des Jahres darf natürlich auch in “TrendWatch” nicht fehlen! Alle Eltern dürften in den vergangenen Wochen und Monaten von diesen kleinen Kuschelmonstern gehört haben. In Großstädten gibt es kaum noch einen Kiosk, der keine Labubus verkauft, auf Flohmärkten stehen unzählige Händler mit den Plüschfiguren. Oft handelt es sich dabei um keine Originale, sondern um Fakes aus China.

Die Originale haben inzwischen auch bei Erwachsenen einen Sammeltrend ausgelöst, da der Hersteller Popmart auf geschickte Weise durch künstliche Verknappung dafür sorgt, dass in den von außen nicht einsehbaren Boxen auch besonders limitierte Labubus stecken können, die schnell viel Geld wert sein können. Die Seite “Labubu Collectors” listet als teuersten Labubu-Verkauf 2025 einen, der für 10.500 US-Dollar seinen Besitzer wechselte. Eine 1,30 Meter große Labubu-Werbefigur wurde sogar für 150.000 US-Dollar verkauft.

Doch woher kommt der Hype um die kleinen Plüschmonster überhaupt? Erfunden hat sie bereits 2015 der Kinderbuchautor Kasing Lung für seine Buchreihe “The Monsters”. 2019 brachte der chinesische Spielzeughersteller Pop Mart Labubus als Plüschfiguren auf den Markt, in so genannten Blind Boxes, in die man von außen nicht hinein schauen kann, sodass man nicht sieht, welche Figur der jeweiligen Serie man bekommt. Der große Hype entstand dann 2025 – offenbar durch die Sängerin Lisa der weltweit erfolgreichen K-Pop-Gruppe Blackpink. Sie bekannte sich in einem Interview mit dem Magazin “Vanity Fair” als Fan der Labubus – und der Rest ist Geschichte.

In Deutschland eröffnete Ende Juli der erste offizielle Pop-Mart-Laden im Berliner Einkaufszentrum Alexa. Die Eröffnung sorgte für lange Schlangen. Laut SISTRIX-Daten wurde insbesondere in den Sommermonaten jeweils millionenfach in Deutschland nach “Labubu” gesucht. Seitdem ebbt der Hype zwar etwas auf ein normaleres Niveau ab, zu Ende ist er aber noch lange nicht.

KPop Demon Hunters

Graph mit stark ansteigenden Suchanfragen nach "KPop Demon Hunters".

Auf den Fernsehern der Republik hieß der große Hype der vergangenen Wochen und Monate “KPop Demon Hunters”. In 96 animierten Minuten dreht sich alles um die erfundene KPop-Band Huntr/x, deren drei Mitglieder die Welt gleichzeitig vor Dämonen schützen – mit ihrer Musik. Im Laufe des Films bekommen sie es auch noch mit den männlichen Widersachern der Band Saja Boys zu tun, die aus eben solchen Dämonen besteht.

Die Produktion aus extrem eingängiger Popmusik, einem Mystery-Fantasy-Faktor und moderner Animation passt offenbar perfekt in die Zeit, sodass aus dem Netflix-Musical längst ein weltweites Phänomen geworden ist. Der Film befindet sich in Deutschland bei „TrendWatch“-Redaktionsschluss seit mehr als 100 Tagen ununterbrochen in den offiziellen Netflix-Charts, laut Netflix-eigener Daten ist er international mit mehr als 325 Millionen Komplett-Views der erfolgreichste Film der Netflix-Geschichte – mit großem Vorsprung. Auch die Musik aus dem Film ist extrem erfolgreich, der Ohrwurm “Golden” führt beispielsweise – Stand 5. Oktober – seit neun ununterbrochenen Wochen die offiziellen deutschen Single-Charts an und war weltweit für einen noch längeren Zeitraum die Nummer 1 der Spotify-Charts, bis Anfang Oktober das neue Taylor-Swift-Album mit all seinen Songs die Spitze übernahm. Insgesamt wurde “Golden” auf dem Streamingdienst bereits mehr als 720 Millionen mal abgespielt.

Der gigantische Erfolg sorgt dafür, dass Fortsetzungen in Auftrag gegeben wurden, über Live-Musicals nachgedacht wird und rund um den Film eine ganze Welt entstehen könnte. Ravi Ahuja, CEO von Sony Pictures, der Produzent des Films, gab im Rahmen einer Konferenz interessante Einblicke zu den Hintergründen. So sei der Film Teil eines Deals aus dem Jahr 2021 mit Netflix. Der Streamer habe die Produktion komplett bezahlt. Aus heutiger Sicht hätte der Film angesichts des Mega-Erfolgs zwar stattdessen auch in die Kinos kommen können, so Ahuja, doch Netflix sei unter dem Strich die “richtige Heimat” für “KPop Demon Hunters”. Zwei weitere Filme haben Sony Pictures und Netflix bereits vereinbart.

Jugendwort 2025

Graph mit stark ansteigenden Suchanfragen nach "Jugendwort 2025".

Am 18. Oktober wird auf der Frankfurter Buchmesse das “Jugendwort 2025” bekannt gegeben. Ein Preis, den der Wörterbuch-Verlag Langenscheidt seit 2008 jährlich durchführt. Zu den früheren Gewinnern gehören längst vergessene Worte wie “Niveaulimbo” oder “Smombie”, aber auch in die Sprache Älterer eingegangene Begriffe wie “Ehrenmann”, “lost”, “cringe”, “Swag” oder “Läuft bei dir”.

In das Finale 2025 sind die drei Begriffe “Checkst du”, “Das crazy” und “Goonen” eingezogen. “Checkst du”, Synonym für “Verstehst du?”, dürfte dabei noch das auch abseits der Jugend meistgebrauchte “Jugendwort” sein. “Das crazy” werde gebraucht, “wenn jemand nicht weiß, was er sagen soll, keine Lust hat zu antworten oder einfach nur höflich bleiben will, um das Gespräch am Laufen zu halten”, es sei also vergleichbar mit “aha, cool” oder “okay”. “Goonen” sei ein Begriff für “Selbstbefriedigung”, ursprünglich für exzessive Selbstbefriedigung oder Pornosucht.

Welche der zur Wahl stehenden Begriffe tatsächlich oft von Jugendlichen verwendet werden, dürfte wie in jedem Jahr großen Anlass zur Diskussion bieten. Langenscheidt spricht jedenfalls davon, dass allein bei der Abstimmung, in der aus zehn Nominierten die Top 3 herausgefiltert wurde, eine sechsstellige Zahl von Stimmen abgegeben wurde – die meisten von Menschen im Alter von 11 bis 20 Jahren.