Mit der Einführung der Google AI Overviews (deutsch: „KI-Übersichten“) beginnt eine neue Ära des Suchens – und der Sichtbarkeit im Netz. Statt der klassischen Liste von zehn blauen Links zeigt Google in immer mehr Fällen automatisch generierte Textblöcke, die aus verschiedenen Quellen zusammengestellt wurden, über den organischen Suchergebnissen. Für SEO bedeutet das: Sichtbarkeit hängt künftig nicht nur von Rankings, sondern auch von Zitationen in diesen KI-generierten Antworten ab.
- AI Overviews mit SISTRIX tracken
- SEO in Zeiten der Google KI Übersichten
- 1. Inhalte als Antwort gestalten
- 2. Autorität und Aktualität explizit machen
- 3. Technische Lesbarkeit sicherstellen
- Wie verbreitet sind Google KI Übersichten in den Suchergebnissen mittlerweile?
- Welche Domains profitieren von AI Overviews?
- Welche Auswirkungen haben Google KI Übersichten auf den Traffic?
- Rechtliche Fragen: Darf Google automatische Zusammenfassungen generieren?
- Fazit: SEO wird dynamischer – und datengetriebener
AI Overviews sind generative Antworten, die Google direkt in den Suchergebnissen anzeigt. Sie basieren auf Inhalten aus dem Web, dem Google Knowledge Graph und weiteren strukturierten Daten. Nutzer erhalten dadurch eine sofortige Antwort auf ihre Frage – inklusive Verlinkung zu den verwendeten Quellen. Die AI Overviews werden vor allem bei Suchanfragen zur Suchintention “Information” angezeigt. Für die Suche nach Produkten zeigt Google keine KI-Antworten an, sondern Google Anzeigen, schließlich möchte Google selbst Geld verdienen.

Googles AI Overviews nehmen meistens den gesamten sichtbaren Bereich des Browsers ein und lassen sich so ausklappen, dass die organischen Suchergebnisse quasi unsichtbar werden.
Die angezeigten Links führen meist nicht zu Startseiten, sondern zu sehr spezifischen, thematisch passenden Unterseiten. Das macht eine ausgefeilte SEO-Strategie mit ausführlichen und detailreichen Inhalten wichtiger denn je.
AI Overviews mit SISTRIX tracken
Die AI Overviews sind in Deutschland inzwischen flächendeckend sichtbar. In SISTRIX lassen sich diese generativen Antworten gezielt analysieren – inklusive der Domains, die darin genannt werden.
In der Keyword Tabelle ist bei passenden Treffern ein blaues AI Icon zu sehen. Über den SERP Features Filter kann eingeschränkt werden, bei welchen Keywords ein AI Overview ausgespielt wird. Über die zusätzliche Option „Mit Ranking“ lässt sich darüber hinaus erkennen, ob eine Domain innerhalb des AI Panels als Quelle genannt wird.

In der Navigation auf der linken Seite befindet sich außerdem der Punkt „AI Overviews“, über den eine zentrale Übersicht aller Keywords aufgerufen werden kann, bei denen die analysierte Domain in einer generativen Antwort zitiert wird – inklusive der Position innerhalb der Antwortbox, Suchvolumen und organischem Ranking. Die Verlaufsgrafik zeigt tagesgenau, wie häufig eine Domain in AI Overviews genannt wurde. So lassen sich Sichtbarkeitsveränderungen erkennen, Entwicklungen verfolgen und Maßnahmen bewerten.
Die Spalte „Interne Position“ in der Tabelle lässt sich sortieren und macht sichtbar, welche Inhalte besonders weit oben in der Antwortbox erscheinen, unabhängig vom organischen Ranking.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, AI Overviews gezielt im SERP-Archiv auszuwerten – unabhängig von einer bestimmten Domain. Dort wird der vollständige Text der AI Antwort angezeigt. Enthalten sind alle zitierten Quellen, erkannte Entitäten und die zugehörige SERP Darstellung. So lassen sich Inhalte, Quellenverweise und die thematische Struktur der AI Overviews detailliert nachvollziehen und für eigene Content-Strategien auswerten.

Google beantwortet immer mehr Suchanfragen selbst. Finde jetzt heraus, ob du in den AI Overviews überhaupt noch vorkommst – und was deine Konkurrenz besser macht. Teste SISTRIX jetzt 14 Tage kostenlos!
SEO in Zeiten der Google KI Übersichten
In klassischen Suchergebnissen zählt das Ranking in den Top 10. In den AI Overviews entscheidet dagegen, ob Inhalte konkret genug sind, um als Quelle zitiert zu werden. Die Zitation ist die neue Währung der Sichtbarkeit.
Damit eine Seite in AI Antworten erscheint, muss sie nach unseren Analysen drei Anforderungen erfüllen:
1. Inhalte als Antwort gestalten
KI-Modelle bevorzugen Inhalte, die bereits so strukturiert sind, dass sie sich direkt als Antwort übernehmen lassen.
Empfohlene Formate:
- Listicles mit nummerierten <h2>-Überschriften („5 Tipps…“, „Top 10…“)
- Schritt-für-Schritt-Anleitungen in <ol>-Listen
- Tabellen für Vergleichsdaten oder Maßeinheiten
- FAQ-Blöcke mit klar getrennten Frage-Antwort-Einheiten
Wichtig: Jede thematische Einheit sollte für sich stehen, klar benannt und strukturell eindeutig sein. Allgemeine Glossartexte oder unspezifische Erklärungen ohne konkreten Nutzen verlieren deutlich an Sichtbarkeit.
2. Autorität und Aktualität explizit machen
Die AI wählt Quellen, denen sie trauen kann, das heißt: klar nachvollziehbare Herkunft und aktuelle Inhalte.
Technische Mindestanforderungen:
- JSON-LD-Markup mit den Feldern publisher und dateModified
- Sichtbare Autorenangaben, idealerweise mit Fachbezug oder Expertise
- „Zuletzt aktualisiert am…“ im sichtbaren Seitenbereich
Domains mit speziellem Themenfokus (z. B. Gesundheit, Finanzen) werden häufiger zitiert als Generalisten. Eindeutige Spezialisierung zahlt sich aus.
3. Technische Lesbarkeit sicherstellen
Struktur und Markup müssen so umgesetzt sein, dass die AI Inhalte zuverlässig extrahieren kann.
Konkrete Maßnahmen:
- Inhaltsverzeichnisse mit verlinkten Ankern (<a href=“#abschnitt“> → <h2 id=“abschnitt“>)
- Semantisches HTML (<article>, <main>) zur Trennung von Inhalt und Navigation
- Strukturierte Daten nach Schema.org: FAQPage, HowTo, Article je nach Inhaltstyp
- Eindeutige, wiederverwendbare Attribute (z. B. data-qa) für UI-Elemente oder dynamische Inhalte
Wer in AI Overviews sichtbar bleiben will, muss Inhalte nicht nur inhaltlich fundiert, sondern technisch optimal aufbereiten. Der Wettbewerb um Zitationen ist bereits im Gange und nur wenige Inhalte werden Teil der generierten Antworten.
Wie verbreitet sind Google KI Übersichten in den Suchergebnissen mittlerweile?

Seit Mai 2025 zeigt Google die AI Overviews in Deutschland flächendeckend an. Mittlerweile erscheint bei rund 17 Prozent aller Keywords ein solches generatives Antwortfeld. Im Vergleich mit anderen Ländern liegt Deutschland damit im Mittelfeld: Nur in Österreich und der Schweiz ist der Anteil deutlich geringer. In Italien hingegen sind AI Overviews schon bei jedem vierten Keyword sichtbar (August 2025).
Ein Blick auf die Entwicklung zeigt, wie schnell sich dieses neue SERP Element durchsetzt: Innerhalb weniger Monate hat sich der Anteil in Deutschland von unter zehn auf über 17 Prozent gesteigert. Die Anzahl der Featured Snippets ist in dieser Zeit leicht gesunken – allerdings nicht im selben Ausmaß. In vielen Fällen erscheinen beide Formate nebeneinander, was darauf hindeutet, dass Google AI Overviews nicht einfach als Ersatz einführt, sondern als zusätzliches Element.

Welche Domains profitieren von AI Overviews?
Insgesamt konnten wir über 360.000 verschiedene Domains messen, die in AI Overviews als Quelle genannt werden.

An der Spitze steht Google selbst, was vor allem an automatisch übersetzten und intern verlinkten Inhalten liegt. Auffällig ist auch die starke Präsenz von Gesundheitsportalen – mit AOK, MSD Manuals, Netdoktor, DocCheck und der Apotheken Umschau finden sich gleich mehrere medizinische Quellen unter den Top 50. Der NDR belegt Platz 3.
Die Reihenfolge unterscheidet sich deutlich von klassischen organischen Rankings. AI Overviews folgen eigenen Bewertungsmustern und priorisieren offenbar andere Inhaltsformate als die bekannten Top Ergebnisse.
Welche Auswirkungen haben Google KI Übersichten auf den Traffic?
Die zentrale Frage bleibt, wie sich AI Overviews auf die Klickzahlen auswirken. Erste Daten deuten darauf hin, dass sich das Nutzerverhalten spürbar verändert: Die Klickrate auf Position 1 liegt zwar teils höher als bei klassischen Featured Snippets, insgesamt sinkt die Zahl der Klicks aber deutlich.
Eine Auswertung von Pew Research zeigt: Sobald ein AI Overview ausgespielt wird, halbiert sich die Klickrate auf organische Ergebnisse. Statt rund 15 Prozent bei klassischen SERPs klicken Nutzer nur noch in etwa 8 Prozent der Fälle auf externe Treffer. Auf die innerhalb der Overviews verlinkten Quellen entfällt sogar nur etwa 1 Prozent der Klicks. Zugleich steigt die Zahl der Suchanfragen, die ohne weiteren Klick enden – ein Hinweis darauf, dass Antworten direkt in der AI konsumiert werden.
Google weist die Ergebnisse zwar zurück und trennt AI-Overview-Impressionen in der Search Console bislang nicht aus, doch die Richtung ist klar: Immer mehr Suchanfragen werden direkt beantwortet. Google holt sich verstärkt Inhalte direkt aus Foren wie Reddit, während viele klassische Webseitenbetreibende um ihre Sichtbarkeit und Reichweite bangen müssen.
Ob AI Overviews langfristig zu weniger Besuchern führen, lässt sich noch nicht abschließend sagen. Klar ist aber: Mit der generativen Suche verschieben sich die Spielregeln – Erfolg bemisst sich künftig nicht nur am Klick, sondern auch an der Nennung innerhalb der Ergebnisse.
Rechtliche Fragen: Darf Google automatische Zusammenfassungen generieren?
Die Einführung von Googles AI Overviews hat weltweit erhebliche Kritik und auch erste Klagen ausgelöst. Die neue Funktion generiert automatisch Zusammenfassungen von Inhalten aus verschiedenen Quellen und präsentiert sie direkt in den Suchergebnissen. Dadurch könnten Nutzer die benötigten Informationen erhalten, ohne die ursprünglichen Webseiten zu besuchen, was potenziell zu einem Rückgang des Traffics für die betroffenen Seiten führt. Die KI-Antworten werden mit dem Hinweis “KI-Antworten können Fehler enthalten.” versehen. Die Verantwortung für die Korrektheit der Informationen wird an die Seitenbetreiber per Quellenlink ausgelagert.
Verlage und Content-Produzenten argumentieren, dass Google auf diese Weise von ihren Inhalten profitiert, ohne eine angemessene Kompensation zu leisten und damit eine Grenze zu überschreiten. Forderungen von Sam Altman von OpenAI, Inhalte für das “Training” von KI als “fair use” freizugeben und damit das Copyright praktisch abzuschaffen, unterstreicht die politische Dimension dieser Fragen.
Diese Entwicklungen werfen wichtige Fragen zur Fairness und Transparenz der Nutzung von urheberrechtlich geschützten Inhalten durch KI-Systeme auf. Es besteht die Sorge, dass solche Praktiken die wirtschaftliche Grundlage von Autoren und Verlagen untergraben könnten. Die rechtliche Lage ist derzeit durch den EU AI Act bereits im Wandel, und es bleibt abzuwarten, wie Gerichte und Gesetzgeber auf diese neuen Herausforderungen reagieren werden.
Fazit: SEO wird dynamischer – und datengetriebener
Googles AI Overviews verändern SEO nachhaltig. Sichtbarkeit in Google bedeutet nicht mehr nur ein gutes Ranking, sondern die Fähigkeit, mit dem eigenen Content in der richtigen Tiefe und Struktur zu überzeugen. Ob dieser Content künftig noch ausreichend Klicks bekommen wird, wenn Google ihn direkt im Suchergebnis ausspielt, ohne Websites mit Reichweite zu belohnen, bleibt abzuwarten. Zudem bleibt die Frage offen, ob es rechtens sein kann, Inhalte Dritter ohne Zustimmung und Kompensation zu verwerten.
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